Auswirkungen des Smartphonegebrauchs auf soziale Interaktionen
DOI:
https://doi.org/10.15460/kommges.2018.19.1.611Schlagworte:
Interaktion, interpersonelle Kommunikation, Mobiltelefon, Aufmerksamkeit, kommunikatives Handeln, Norm, Alltag, DigitalisierungRedaktion und Begutachtung
Abstract
Der Smartphonegebrauch durchdringt immer umfassender alltägliche Handlungsweisen, sodass direkte soziale Interaktionen auch davon beeinflusst werden. Es stellt sich die Frage, wie sich dies auf Gesprächssituationen auswirkt. Der vorliegende Text setzt eine wechselseitige Beeinflussung und Bedeutungszuschreibung von Akteuren voraus, vor dem Hintergrund einer gemeinsamen Sinn-Konstitution in Konversationen. Es wird untersucht, welche Wirkung durch den Smartphonegebrauch beobachtbar ist, wenn die aufeinander bezogene Aufmerksamkeit nicht mehr vorauszusetzen ist. Im Ergebnis wird festgehalten, dass die Smartphone-Nutzung in der Face-to-Face-Interaktion eine Unterbrechung der Kommunikation auslösen und je nach Intensität und Dauer eine damit einhergehende Verletzung der Norm von gegenseitiger Anerkennung und schließlich auch eine Gefährdung der Konstituierung des sozialen Selbst der Gesprächspartner hervorrufen kann. Dieses Ungleichgewicht wird wiederum mit Hilfe des Smartphones selbst gelöst, indem es als Substitut für die ausbleibende Bestätigung genutzt werden kann.
1 Einleitung
Heutzutage gibt es kaum einen Lebensbereich, in dem der Einfluss von digitalen Medien nicht spürbar wäre. In diesem Zusammenhang wird von “mediatisierten Welten” (Hepp et al. 2012) gesprochen, Handlungsfelder, in denen Sinnzuschreibungen und kulturelle Praxis untrennbar mit digitalen Medien verknüpft sind (vgl. Livingstone 2008; Lundby 2009). Digitale Medien und das Internet werden in fast allen Lebensbereichen genutzt bzw. der Einbezug von Technik in alltäglichen Aktivitäten wird auch gefordert. Sie verändern die Art und Weise, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen, wie wir uns in ihr bewegen und wie wir mit anderen interagieren (vgl. Häußling et al. 2017: 16). Hier besteht eine wechselseitige Beeinflussung – auf der einen Seite treiben die Daten, die während der Nutzung entstehen, technische Innovationen an und auf der anderen Seite wird das Alltagserleben der Akteure wiederum durch technische Geräte und deren Gebrauch geprägt (vgl. ebd.: 2).
Dies zeigt sich auf der Mikroebene insbesondere in dem weit verbreiteten Gebrauch des Smartphones (vgl. Keppler 2013: 90), das mit seiner Bandbreite an Funktionen zum Alltags-Equipment geworden ist. Für den individuellen Gebrauch spielen verschiedene Anwendungen (Apps) eine Rolle: Der Morgen ist gerahmt durch die Nutzung des Smartphones als Wecker und als Zugang zu aktuellen Nachrichten, im weiteren Verlauf des Tages werden Kalender, Mp3-Player, Online-Banking u.v.m. genutzt. Darüber hinaus dienen verschiedene Apps, der ursprünglichen Funktion des Mobiltelefons entsprechend, als Kommunikationsmittel zum Telefonieren oder Schreiben z.B. per E-Mail oder “Instant-Messanger”, wie bspw. WhatsApp (vgl. Krotz 2007: 181). Diese Aspekte erfüllen zunächst scheinbar den Zweck alle möglichen Bereiche des Alltags zu erleichtern.
Durch den Aufbau und der Struktur der installierten Apps auf dem Smartphone entsteht allerdings eine Art andauernder Aufmerksamkeitszwang. Dieser spielt nicht nur im individuellen Gebrauch, sondern auch parallel zu real stattfindenden Begegnungen eine Rolle und es lässt sich feststellen: Direkte Kommunikationssituationen überschneiden sich immer öfter mit digitalen. Die Aufmerksamkeit muss bei einer Interaktion in Kopräsenz zugunsten des Smartphonegebrauchs immer öfter zurückstehen. Dies liegt u.a. an der Frequenz, in der das Smartphone zur Hand genommen wird: Der Blick auf den Bildschirm erfolgt durchschnittlich alle 12 Minuten, d.h. mehr als 80-mal pro Tag, und insgesamt wird das Smartphone bis zu 2,5 Stunden am Tag genutzt (vgl. Markowetz 2015: 17). Dies unterbricht aktuelle Tätigkeiten wie auch direkte Kommunikationssituationen und führt zu Aufmerksamkeitsdefiziten einer oder mehrerer Gesprächspartner. Aufgrund dieser Beobachtungen wird der vorliegende Text untersuchen, in welcher Form und mit welchen Folgen Interaktionspraktiken durch den Smartphonegebrauch beeinflusst werden. Können Smartphones unproblematisch in Kommunikationssituationen integriert werden oder werden Neuaushandlungen von Interaktionsnormen erforderlich?
Dieser vermeintlichen Entwicklung einfach entgegen wirken zu wollen, mit einer Rückbesinnung auf alte Werte, wie verschiedene Autoren fordern (z.B. Spitzer 2015; Turkle 2015), erscheint aus meiner Sicht nicht als zeitgemäße Argumentation, da sich die Frage stellt, wie sinnvoll bzw. umsetzbar es im digitalen Zeitalter ist, sich Medien gänzlich zu entziehen. Die Umgangsweisen mit den Medien zu reflektieren, zeigt sich daher viel eher als wesentlich, vor allem in Bezug auf soziale Kontexte und die Art und Weise des Kontakts der Menschen untereinander. Soziologische Untersuchungen konzentrieren sich häufig auf die digitale Ebene und dort stattfindende Kommunikationsveränderungen (vgl. etwa Armas 2017). Dieser Artikel soll demgegenüber einen Beitrag zu der Untersuchung der direkten Interaktion und dem dortigen Einfluss von Medien leisten, ohne dabei normative Wertungen vorzunehmen.
Zunächst wird, um den Einfluss von Smartphones auf soziale Begegnungen angemessen bewerten zu können, eine Beschreibung von Interaktionen mit ihren Grundvoraussetzungen erfolgen. Dabei liegt der Fokus vor allem auf Zweier-Begegnungen, da davon ausgegangen wird, dass hier eindeutige Interaktionsbedingungen herrschen, wie das Aufeinander-Bezogen-Sein und damit auch das Aufeinander-Angewiesen-Sein. Diese Aspekte weisen nicht zu vernachlässigende Zusammenhänge hinsichtlich der sozialen Identität auf, die hier berücksichtigt werden. Anschließend folgt eine Beschreibung des aktuellen Forschungsstands zur Smartphonenutzung, die mit interaktionstheoretischen Perspektiven ergänzt wird. Die Erkenntnisse aus den vorangegangenen Kapiteln werden daraufhin in ihren Konsequenzen aufeinander bezogen bewertet und die Ergebnisse festgehalten.1
2 Interaktion & Identität
2.1 Voraussetzungen
Als eine Bedingung der direkten Interaktion lässt sich die körperliche Ko-Präsenz in der gleichen Situation benennen. Alter und Ego müssen sich laut Erving Goffman (1974) in einem wechselseitigen Wahrnehmungsbereich befinden, dieser schließt auch ein beidseitiges, direktes Einflussverhältnis mit ein. Die Situation ist also der Ausgangspunkt für die Interaktion, indem sie den Kontakt ermöglicht (vgl. ebd. 1993: 535). Mit zunehmender Digitalisierung hat sich die raumzeitliche Dimension jedoch entgrenzt und bestimmte Formen der Kommunikation kommen ohne die Unmittelbarkeit der Körper aus. Über digitale Geräte hat sich eine zusätzliche Möglichkeit der Kontaktaufnahme ergeben, welche das “klassische” Interaktionsverhalten kontinuierlich transformiert. Zudem vervielfachten sich damit die Optionen der synchronen (siehe z.B. Telefonat, Skype etc.) als auch asynchronen medienvermittelten Kommunikationsformen (z.B. Email, Facebook-Kommentare, WhatsApp etc.). Die Grenze zwischen Virtualität und Realität, zwischen Online-und Offlinewelten ist immer schwieriger zu ziehen, da beide konstitutiv für die soziale Realität sind (vgl. Höflich 1996: 9ff). Im vorliegenden Artikel liegt der Fokus auf der direkten Interaktion2 und den dortigen Auswirkungen des Smartphonegebrauchs.
In sozialen Begegnungen wenden Akteure einen oder mehrere Rahmen bzw. Schemata ihrer Interpretation an, um unbekannte Situationen handlungsgerecht zu deuten und ihr Verhalten dementsprechend darauf einzustellen. Begegnungen variieren dabei in ihrem Grat der Organisation und können z.B. klar durch Regeln, Strukturen und Forderungen gekennzeichnet sein. Zumeist ist aber das Gegenteil der Fall und eine Vielzahl von Situationen haben zunächst keine klaren Vorgaben, an denen sich orientiert werden kann. Insofern wird eine jeweilige Interpretation nötig, die sich an dem “allgemeinen” Verständnis der Situation ausrichtet und dem Verhalten anderer darin (vgl. Goffman 1974: 21). Diese ist wesentlich, da die Bedingungen des Gelingens einer Konversation sich nicht nur in den physischen Gegebenheiten einer Situation erschöpfen, sondern auch in der richtigen Einschätzung der erforderten Interaktionsbedingungen, sowie der Einhaltung sozialer Konventionen, die beispielsweise den Ablauf und die Legitimität von Sprechakten bestimmen. Zu den Voraussetzungen der gegenseitigen Verständigung gehören deshalb immer schon soziale Konventionen und ein gemeinsames Hintergrundwissen der Beteiligten (vgl. Renn 2004: 433f.). Dieses Bedeutungsverstehen, welches in Konversationen und Handlungen zur Anwendung kommt, ist im engeren Sinne praktisches bzw. implizites Wissen, das in den Bereich der routinierten, habitualisierten Anwendung von Normen und Regeln fällt. Dieses Wissen, zwischen angemessenem und abweichendem Verhalten zu unterscheiden, bleibt dabei unscharf und muss ohne klare Kriterien auskommen, da es je nach Situation zu unterschiedlichen Anwendungen der Regeln kommt (vgl. ebd.: 438f.).
Reaktionen des Gegenübers können sichtbare Formen annehmen und so wichtige Indizien liefern, was im Inneren der anderen Person vorgeht. Solche Zeichen zu verpassen oder falsch zu deuten, kann heißen, den guten Ton zu verletzen oder die Situationssicherheit aufs Spiel zu setzen. Der eigenen Reaktion auf den anderen sind sich die Akteure allerdings meistens gar nicht explizit bewusst und ebenso wenig kann natürlich jede Regung des anderen gedeutet werden. Diese unscharfen Normen in sozialen Interaktionen beinhalten immer ein breites Feld für Missverständnisse, da Reaktionen davon abhängen wie die Äußerungen bzw. Handlungen des anderen gedeutet und damit wiederum Teil des Interaktionsprozesses werden (vgl. Strauss 1968: 58f.). Den anderen richtig zu verstehen, geschieht demnach weitaus seltener als erwartet. Insofern sind Unstimmigkeiten nie auszuschließen. Um diese zu vermeiden, nennt Goffman folgende Bedingungen, denen die Beteiligten eines Gespräches “unterworfen [sind]: durch die Häufigkeit und Länge der Gesprächsbeiträge, durch die Vermeidung bestimmter Themen, durch Zurückhaltung beim Sprechen über die eigene Person, durch eifrig oder widerwillig gewährte Aufmerksamkeit – durch all das werden Rang und soziale Beziehung gebührend berücksichtigt” (Goffman 1993: 535). Betrachtet man diese Voraussetzungen, kann der Eindruck entstehen, dass für gelingende Kommunikation die Wahrnehmung des anderen und die wechselseitige Einhaltung von Normen entscheidender ist, als die gesprochenen Inhalte. Demnach scheinen Unterbrechungen bzw. Anzeichen der Kommunikations-verweigerung noch schwerwiegender.
2.2 Aufeinander-Bezogenheit und Bedeutungszuweisungen
Für den pragmatischen Interaktionismus ist die Einsicht, dass Bedeutungen weder objektiv gegeben, in den Dingen liegen, noch subjektiv, aus den Menschen heraus erwachsen, wesentlich. Sie sind lokale, in historischen und sozialen Bezügen stehende Produkte sozialer Interaktion und in fortwährender Veränderung (vgl. Dellwing & Prus 2012: 22f.), da sie nicht unbedingt in allen Situationen gleich und deshalb nicht stabil sind. Mit ihnen wird umgegangen und sie werden gegebenenfalls modifiziert, wenn sie den Bedeutungen anderer begegnen (vgl. Blumer 1986: 2f.). Im Rahmen von Interaktionen beziehen sich Handelnde konkret aufeinander und konstituierten einen gemeinsamen Handlungsrahmen. Es werden gewisse Kontexte bestimmt und andere dabei ausgeschlossen (vgl. Krotz 2007: 71f.). So entsteht eine Situationsdefinition und die gemeinsame Herstellung von Bedeutungszusammenhängen, die dann zumeist für die Länge dieser Interaktion gelten.
Diese soziale Realität der gegenseitig zugeschriebenen Bedeutungen ist eine zerbrechliche Angelegenheit, die durch nur kleine Missgeschicke gefährdet werden kann. Denn in direkten Begegnungen sind Menschen den jeweiligen Darstellungen und Interpretationen anderer ausgesetzt. Durch rituelle Handlungen kann die Aufrechterhaltung des interpersonellen Friedens gesichert werden (vgl. Dellwing 2014: 137f.). Dazu gehört u.a., dass während des Ablaufs einer Begegnung alle Beteiligten die Pflicht haben, Sorge dafür zu tragen, dass es nicht zu längeren Pausen kommt, in denen niemand das Rederecht ergreift und die Aufmerksamkeit am Gegenüber aufrechterhalten wird (vgl. Goffman 2005: 44). Diese Involvierung manifestiert sich in den Ansprüchen an die Aufmerksamkeit einer Person, mit der die gegenseitige “Ehrerbietung” (ebd. 1971: 64 ff.) angezeigt werden kann. Die beteiligten Personen müssen darstellen, dass sie die für diesen entsprechenden Fokus relevanten Handlungen anderer mitverfolgen – wenn etwas anderes getan wird, muss es zeitlich und örtlich stark begrenzt sein oder gar vor dem anderen verborgen werden (vgl. Dellwing 2014: 154f.).
Auch Harold Garfinkel (1967) hebt im Kommunikationsprozess die Wahrnehmung des anderen hervor, demzufolge im sozialen Handeln die Orientierung am Kommunikationspartner wesentlich ist. Da letztendlich der Sinn des Handelns nur dem Akteur selbst zugänglich ist, muss für die anderen eine Erklärung gefunden werden, was intendiert sein könnte (vgl. Knoblauch 2016: 31ff.). Man sei somit dazu gezwungen, “to live in the minds of others” (Cooley 1922). Das “looking-glass self” bezieht sich auf die Selbstdarstellung im Alltag, die im Rahmen der Unterstellung steht, was andere von einem erwarten könnten. Diese Erwartungen können in Darstellungen sichtbar werden, die wiederum interpretiert werden müssen (vgl. Dellwing 2014: 81). Man ist also in einem stetigen Darstellungsspiel der gegenseitigen Interpretation und Deutung eingebunden.
Es wird deutlich, dass “gelungene” Kommunikation, im Sinne von Sich-einander-Verständigen, neben den besprochenen Inhalten auch beträchtlich von der gemeinsamen Bedeutungskonstruktion abhängt, die wiederum durch das physische aufeinander Bezugnehmen beeinflusst wird. Dabei geht es wiederholt darum, sich in die Position des anderen hineinzuversetzen und die Intention des Gegenübers zu verstehen. Wenn Handlungen gelingen, können wir annehmen, dass die gegenseitigen Interpretationen funktionieren.
2.3 Soziale Identität in Interaktionen
Bei den soeben beschriebenen Mechanismen der Interaktion wirken die empfangenen Signale der Kommunikationspartner wechselseitig auf den anderen ein. Dabei erfolgt die Einschätzung seiner Selbst und anderer weitgehend in und aufgrund von Interaktion (vgl. Strauss 1968: 44), denn “Handeln ist nicht nur ein Mittel, etwas zu tun, sondern eine Weise, etwas zu sein” (Burke 1945: 24). Im kommunikativen Geschehen offenbart sich scheinbar jeder seinem Gesprächspartner in seiner unverwechselbaren Eigenheit und meint in genau dieser auch vom anderen wahrgenommen worden zu sein. Judith Butler (2002) behandelt die Frage der Bedeutung des Gegenübers in Bezug auf die Identität und macht folgende Aussage: “In einem bedeutsamen Sinne existiere ich für dich und Kraft deiner. Wenn mir die Voraussetzungen der Anrede abhandengekommen sind, wenn ich kein”Du“ habe, an das ich mich wenden kann, dann habe ich ‚mich selbst’ verloren“ (Butler 2002: 46). Hier wird deutlich, dass es für die Ich-Konstitution unerlässlich ist, von anderen Menschen wahrgenommen zu werden. Auch George H. Mead zufolge, wird sich der Mensch seiner selbst erst bewusst, indem er sich auch mit den Augen der anderen sieht (vgl. Mead 1968: 200f.).
Es kann also davon ausgegangen werden, dass in jeder Interaktion ein Stück Identität entsteht, nämlich durch die Wahrnehmung und Spiegelung des Gegenübers. Diese ist von beiden Seiten richtig zu deuten und wirkt fortwährend auf weitere Handlungen. Identität entsteht dabei aus situativer Erfahrung, welche übersituativ verarbeitet und im Anschluss generalisiert wird (vgl. Frey 1987: 21). Ein Erlebnis ist nicht wirklich abgeschlossen, wenn es nicht kommuniziert, ausgedrückt und von anderen gespiegelt wird: “Eine Identität ist keine Identität, wenn sie nicht mit anderen geteilt und zumindest partiell von anderen bestätigt wird” (Bosch 2010: 20). Das Wissen über das ‚Ich‘ ist insofern gesellschaftlich und diskursiv verfasst und wird auch über die Anerkennung der Anderen erhalten. Dieser Prozess ist nicht abschließend definiert, sondern immer ein Effekt diskursiver Dynamiken und wird damit immer wieder neu performativ hergestellt. Subjekte sind immer in ein ‚Werden‘ verwickelt und niemals in ein finales ‚Sein‘ (vgl. Villa 2012: 49). Aus diesem Grund ist die kommunikative und körpersprachliche Wiederholung der gegenseitigen Bestätigung von Bedeutung. Zur Interpretation einer Situation gehört also nicht nur die richtige Deutung des Gegenübers, sondern auch, die Zeichen, die an einen selbst gerichtet werden, richtig zu verstehen (vgl. Strauss 1968: 52). So reflektiert sich jeder in seiner Wirkung auf andere.
Interaktion und Identität stehen also in einem engen Wechselspiel, da dort zum einen die Orientierung an anderen stattfindet und gleichzeitig in deren Spiegelung zurückwirkt. Wenn also die Interaktion mit anderen maßgeblich mit dem eigenen Selbstverständnis verknüpft ist, lässt sich schlussfolgern, dass auch Interaktionen, in denen die oben beschriebene Orientierung misslingt, Folgen für die persönliche Identitätswahrnehmung hat.
3 Smartphones in der Interaktion
3.1 Mediale Lebensverhältnisse
Der beobachtbare Einfluss von Medien zeigt sich unter anderem darin, dass sie über den Nutzungsmoment hinaus den Organisationshaushalt der Gesellschaft mitgestalten, da sie in der alltäglichen Interaktion omnipräsent sind (vgl. Keppler 2013: 91f.) und handlungstheoretisch betrachtet eine Art Delegation von Teilen des Handlungsvollzugs an die Technik stattfindet (vgl. Schulz-Schaeffer 2008: 11). Friedrich Krotz fasst die Bedeutung dieser Entwicklung folgendermaßen zusammen:
“Die zunehmende Vielfalt von Medien und die zunehmende Allgegenwärtigkeit, die Entgrenzung und Integration als Verweis eines Mediums auf die anderen, die Orientierungsangebote und die dadurch entstehenden strukturierten Medienumgebungen sind […] von erheblicher sozialer Bedeutung. Nicht, weil die Technik dies erzwingt, sondern weil die Menschen sich die neue Technik sozial aneignen und sich darüber ihre Alltagspraktiken ändern.” (Krotz 2007: 113)
In Folge dessen verändert sich die Gesellschaft als kommunikative Veranstaltung in allen Bereichen – der Kultur, der Politik und des Alltages – und demzufolge auch die Erfahrungen, die dort gemacht werden, die Sozialisation und Identitäten. Dies liegt darin begründet, dass sie alle über Kommunikation konstituiert und zugleich immer mehr durch Medien vermittelt sind. So organisieren sich in der Folge auch die Normen alltäglichen, kommunikativen Handelns auf andere Weise, da die Technik dem Einzelnen “als soziale, als seelische Forderung entgegentritt” (Schelsky 1979: 460). Wenn sich in der Konsequenz Menschen im Hinblick auf derart grundlegende Handlungsformen an Veränderungen gültiger Normen und Regeln gewöhnen, so verändert sich dadurch auf Dauer ihr gesamtes darauf aufbauendes Sozialverhalten (vgl. Krotz 2007: 113). Besonders der Bereich der Kommunikation, der nun auch teilweise durch technische Medien vermittelt wird, erfüllt einen wachsenden Anteil der Wiedergabe, Weitergabe und Umformung von Wissen und Orientierungen. So lassen sich die heutigen gesellschaftlichen Lebensverhältnisse als mediale Lebensverhältnisse beschreiben, das heißt, es gibt keine Bereiche des sozialen Lebens mehr, die nicht durch Sequenzen der medialen Kommunikation geprägt sind. Dies lässt sich dahingehend beschreiben, dass sie mittlerweile sogar eine conditio sine qua non des modernen Lebens darstellen, aus dem Medien nicht mehr wegzudenken sind. Zu dieser weitreichenden Wirkung sind sie nur gelangt, da sie zu einem integralen Bestandteil der sozialen alltäglichen Praxis geworden sind (vgl. Keppler 2005: 98). Wenn vor diesem Hintergrund die Smartphone-Nutzung betrachtet wird, so ist hier also der Einfluss durch seine kontinuierliche Anwendung zu sehen.
Ergänzend muss angemerkt werden, dass neue Medien zunächst auch immer in Teilen der Gesellschaft eine Überforderung und Verunsicherung hervorrufen und aufgrund dessen skeptisch betrachtet werden (siehe auch die Entwicklung des Alphabets, der Schrift, der Einführung des Fernsehers usw.; vgl. Keppler 2013: 88ff.). Dirk Baecker zufolge zeigt sich an der Ablehnung, welche Gewohnheiten und Strukturen durch ein neues Medium herausgefordert werden (vgl. Baecker 2013: 158f.). In Bezug auf das Smartphone wird häufig darauf verwiesen, dass Kommunikation “zerstört” und von digitalen Medien untergraben wird (vgl. Möller 2016: 196f.), in diesem Zusammenhang also offensichtlich subjektive Fragen aufgeworfen werden, die aus sozialen Ängsten erwachsen. Es scheinen sich also Veränderungen in den Gewohnheiten hinsichtlich der Kommunikation und des sozialen Miteinanders aufzutun.
3.2 Konsequenzen der Nutzung
Dazu lohnt sich der Blick auf empirische Daten: In der Auswertung der Daten, die der Informatiker Alexander Markowetz 2015 über seine entworfene App (“Menthal”) sammelte, ließ sich das Nutzungsverhalten von 300.000 Personen analysieren. Die Ergebnisse zeigen, dass in der Summe das Smartphone ca. zweieinhalb Stunden pro Tag genutzt wird. Dazu wird es durchschnittlich alle 12 Minuten entsperrt (insgesamt über 80-mal am Tag) und auf Neuigkeiten überprüft (vgl. Markowetz 2015: 13). Dies bedeutet, dass andere Tätigkeiten immer wieder unterbrochen werden und insofern lässt sich auch annehmen, dass Unterhaltungen davon ebenso betroffen sind. Besonders den Aspekt der Mobilität und der Selbstverständlichkeit mit der das Smartphone nahezu immer bei sich getragen wird, hebt Markowetz hervor (vgl. Markowetz 2015: 13). Da es nicht mehr nur als Telefon dient (wozu es übrigens nur noch zu einem Bruchteil genutzt wird, insgesamt nur sieben Minuten von den 2,5 Stunden Handynutzung pro Tag), werden mittels Applikationen viele Abläufe vereinfacht und so wird es in seinem Wert scheinbar unverzichtbar: Sei es auf der Ebene des sozialen Miteinanders (siehe Facebook, Instagram etc.) als auch in funktionalen Eigenschaften, wie z.B. Apps für den Nahverkehr oder bei Informationsrecherchen (vgl. ebd.: 14f.).
Verschiedene Studien (vgl. z.B. Misra, Cheng et al. 2016; Möller 2016; Markowetz 2015) belegen, dass sobald ein Smartphone klingelt oder vibriert, diesem Signal mit einer Art Pflichtgefühl meist umgehend nachgegangen wird, da aufgrund digitaler Beziehungsströme und persönlicher Nachrichten ein ständiges Up-To-Date und deshalb Online-Bleiben, nötig erscheint. Weil Nachrichten in Echtzeit gesendet werden, scheint es wichtig, zeitnah darauf zu reagieren. Dabei ist der physische Aufenthaltsort irrelevant, da man in die jeweilige Gruppe und deren Online-Kommunikation immer digital kommunikativ eingebunden ist (vgl. Möller 2016: 194ff.). Dies führt in der Konsequenz dazu, dass Smartphones zu heutigen Gesprächssituationen wie selbstverständlich dazugehören. Infolgedessen, so der Kommunikationswissenschaftler Peter Vorderer, wird durch die einhergehende Ablenkung am Handy dem anderen suggeriert, er sei als Gegenüber weniger wichtig (vgl. Hoffmann 2013).
Dass die Qualität eines Gesprächs darunter leidet, alleine wenn ein Handy auf dem Tisch liegt, wurde von Thilo von Pape (2012) empirisch nachgewiesen: Es wurden Gespräche bewertet, bei denen einfach nur ein Handy im Raum war, ohne zu wissen, wem es gehört. Schon allein durch die Präsenz des Mobiltelefons wurde die Kommunikationssituation als schlechter empfunden – weil es immer die Möglichkeit einer alternativen Unterhaltung gegeben habe. Das lenke einen selbst ab und der Eindruck entstünde, der Gesprächspartner sei auch nicht richtig bei der Sache (vgl. von et al. 2012). Werden diese Ergebnisse in Verbindung mit den Zahlen von Markowetz` App betrachtet, erscheint es kaum verwunderlich, dass Gesprächssituationen vom Smartphonegebrauch beeinflusst werden, wenn regelmäßig nach neueingegangenen Nachrichten geschaut wird oder andere Funktionen genutzt werden.
Auch Renate Möllers Studie (2016) verdeutlicht, dass das Smartphone in vielerlei Hinsicht den Alltag mit- bzw. ausgestaltet. Dabei spielt die Fülle von Funktionen, die als hilfreich in vielen Lebenslagen empfunden werden, wie auch die Verbindung zu persönlichen Kontakten eine Rolle. Über diese Möglichkeiten berichten die interviewten Studenten mit “Begeisterung”. Ebenso wird das Smartphone als unverzichtbar bei der Pflege von Freundschaften empfunden, in der schnelles Reagieren bedeutsamer wird. Dies impliziert einen gewissen Zwang, der mit einer andauernden Erreichbarkeit einhergeht. Um zumindest die neusten Nachrichten und Informationen zu erhalten und gegebenenfalls darauf zu reagieren, muss der Einzelne sein Smartphone immer griffbereit haben: “Das Smartphone verpflichtet also zu fortwährender digitaler Arbeit” (ebd. 2016: 196). In der Folge können sich habitualisierte Verhaltensweisen etablieren, die sozusagen automatisch ablaufen und den Nutzer zu einem “Teil des Systems Smartphone” (ebd.: 196) machen. Der weiter oben beschrieben empfundene Reaktionszwang auf eingehende Messages führt laut Möller neben der bestehenden “Begeisterung” in Hinblick auf die Vielfalt der Funktionen auch zu einer kritischen Reflexion des eigenen und des Verhaltens anderer im Umgang mit Smartphones. So wird die “Omnipräsenz” des Geräts von den Befragten als übertrieben empfunden, in manchen Situationen sogar als unangemessen. Die Face-to-face-Interaktion würde unter der starken Konzentration auf das Smartphone leiden und die Kommunikation wird als gestört, ja manchmal sogar als “zerstört” (ebd.: 198) bezeichnet.
Auch Angela Keppler (2013) beschreibt, dass gerade das ziellose miteinander Plaudern besonders gemeinschaftsstiftend sei und wenn man nun den Fokus auf die Auswirkungen von neuen Medien lege, sei herzuleiten, dass die geeignetste Form, diese zu beobachten im mündlichen Gespräch sei. Keppler zufolge sei zu untersuchen, inwieweit die Medienangebote die Formen der Kommunikation verändern würden und ob diese nur negativ zu werten seien. Dieser Prozess sei bei Jugendlichen bereits vorangeschritten, berichten Keppler und Schleisiek (2014): Der Chat über das Smartphone würde fast gleichwertig in Gesprächssituationen einfließen. In dem Projekt “Alltagskommunikation unter mediatisierten Bedingungen” sind die Forscherinnen zu folgenden Ergebnissen gekommen: Entgegen der hier vorangegangenen Ausführungen, existiere laut ihnen bereits ein sozial geteiltes Routine-Wissen darüber, wie die Smartphone-Nutzung in Alltagsgesprächen so eingebettet werden könnte, ohne dass ihre Integration zu einem kommunikativen Problem führe. Sie postulieren, es gäbe eine Art Etikette-Bewusstsein, was sich gehöre und was nicht.
Keppler und Schleisiek stellen durch ihre Untersuchung dar, dass Medientechnologien die Unterhaltung (vor allem) auch beleben könnten, wenn z.B. Facebook-Freundschaften verglichen würden. So sei nicht unbedingt eine Verschlechterung der Gespräche festzustellen, sondern hauptsächlich eine Veränderung. In dieser würden neue Regeln für den Austausch entworfen. Basis hierfür und auch für soziale Orientierungen und Werte, sei dabei nach wie vor die direkte Alltagskommunikation (vgl. Keppler/Schleisiek 2014). Zum einen gestehen die Wissenschaftlerinnen ein, dass das Smartphone den Inhaber mit exklusiven Optionen ausstatte und das Smartphone dadurch einen extrem gesprächsstrukturierenden Charakter habe (vgl. Keppler 2013: 95). Gleichzeitig sei bereits ein soziales Routinewissen über die Nutzung vorhanden und insofern nicht problematisch. Smartphones und deren Inhalte würden als Gesprächsressource genutzt, das soziale Geschehen würde belebt und dadurch die Prozesse der Vergemeinschaftung sogar gefordert anstatt blockiert zu werden. Mehr noch, die Geräte fungierten “als Schmieröl eines unterhaltsamen Beisammenseins” (ebd. 2013: 101).
Wie Keppler beispielhaft anbringt, kann es teilweise sicherlich belebend wirken, die Facebook-Freundschaften zu vergleichen und an dieser Stelle soll auch keine Störung des Ablaufs der Interaktion identifiziert werden, da man sich hier ja gemeinsam auf eine Sache beziehen kann. Hier könnte das Smartphone durch ein anderes Medium, wie z.B. eine Zeitschrift ersetzt werden, in welcher gemeinsam gelesen wird. Doch tritt die Handynutzung in weit mehr Fällen in die Handlungen ein und geht über Momente der gemeinsamen Nutzung und dem Vergleich der Facebook-Freundschaften deutlich hinaus. Es stellt sich darüber hinaus die Frage, wie häufig tatsächlich Facebook-Freundschaften verglichen werden und ob dies dementsprechend ein repräsentatives Beispiel für gelingendes Einbeziehen von Smartphones in Konversationen gelten kann. Denn in der Regel kommt es zum einzelnen Zugriff auf das eigene Smartphone. Weiterhin widerspricht dies den Ergebnissen der Studie von Möller, in welcher Angaben gemacht wurden, dass der Smartphone-Gebrauch in sozialen Begegnungen auch als störend empfunden und als eine Abweichung von Normen verstanden werde.
Krotz prognostizierte bereits 2007, dass analoge Kommunikation durch Medieneinfluss “ich-bezogener” und die Herstellung von Gemeinsamkeit mit anderen im Alltag nachrangiger würde. Die Technik und ihre Funktionen würden dann immer deutlicher zwischen den Personen stehen. Krotz erwartete, dass durch die Internet-Kommunikation neue mikrosoziale Kommunikationsbedingungen und neue Regeln interpersonaler Kommunikation entstehen werden. Es sei anzunehmen, dass sich Kommunikation generell verändern werde, da Internet- und Face-to-face-Alltagskommunikation zunehmend auseinanderfallen würde. Das “Du”, also der je am analogen Gespräch beteiligte Andere und seine kommunikativen Angebote würden durch die Kommunikationsbedingungen im Netz, wie auch durch die Kontextvariabilität von Botschaften irrelevanter, unsicherer und so notwendigerweise belangloser, sodass der Erfolg von Kommunikation in Zukunft weniger in gemeinsam gewonnenen Einsichten und in der Herstellung situativer gemeinsamer Wirklichkeiten liegt, als in voneinander getrennten Einsichten und im Übrigen darin, dass überhaupt kommuniziert wurde. Letztlich würde in der Folge Kommunikation insgesamt flüchtiger (vgl. Krotz 2007: 106f.). Diese Tendenzen scheinen sich durch den zunehmenden Smartphonegebrauch und den damit einhergehenden Unterbrechungen zu bestätigen. Ob das tatsächlich der Fall ist, und wie neue Interaktionsformen unter diesen Bedingungen aussehen, werde ich in der Folge erörtern.
4 Auswirkungen des Smartphonegebrauchs auf soziale Interaktionen
In diesem Abschnitt werden die Aspekte der vorangegangenen Kapitel aufeinander bezogen und diskutiert. Die hier folgenden Ergebnisse sind in der Auseinandersetzung und Reflektion mit dem Forschungsstand entstanden.
4.1 Veränderung der Normen
Viele der herangezogenen Studien und theoretischen Überlegungen verweisen auf die Verletzung von implizit geltenden Höflichkeitsnormen durch den Smartphonegebrauch. So lassen sich drei Veränderungen auf dieser Ebene feststellen: Es haben sich, erstens zum Teil bereits normierte Verhaltensweisen in Bezug auf den täglichen Smartphonegebrauch entwickelt, bei dem es zunächst um persönliche Gewohnheiten und die individuelle Nutzung geht, mit welcher keine Sanktionen einhergehen. Dies deutet auf etablierte Verhaltensweisen hin. Die Kontrolle eingehender Nachrichten während einer Konversation, muss, je nach Situationsdefinition, die Interaktion auch nicht zwingend stören, da zunächst beurteilt werden muss, in welchem Ausmaß die Ablenkung erfolgt und die Frage der Aufmerksamkeitszuteilung den Aushandlungen der Beteiligten unterliegt. Wenn aber parallel zur realen Gesprächssituation eine zweite Konversation über das Handy über längere Zeit aufgenommen wird, entsteht eine Konfliktsituation, denn infolge der Ablenkung entsteht ein Bruch der impliziten Regeln von Kommunikation. Goffman stellt als fundamentale Anforderung an Konversationen, die Aufmerksamkeit am offiziellen Gegenstand der Unterhaltung aufzubringen und unabhängig von anderen Tätigkeiten die Rolle als Interagierender aufrechtzuerhalten (vgl. Goffman 1971: 148f.). Gerade dieser Pflicht können die Smartphonenutzer*innen in der Begegnung nicht mehr nachkommen; sie verlassen die Ebene der geteilten Aufmerksamkeit, was auch in der körperlichen Haltung deutlich wird (durch den gesenkten Kopf, beim Lesen von Nachrichten). Charakteristisch als Folge von Normverletzungen sind unangenehme Gefühle, die beim Gegenüber ausgelöst werden und negative soziale Sanktionen nach sich ziehen (vgl. ebd.: 149 f.).
Das beschriebene Verhalten entspricht zwar nicht den Kommunikationsprämissen, allerdings stellt sich die Frage nach der Problematisierung: Brüche existieren nicht objektiv, sie benötigen eine soziale Reaktion. Etwaiges Konfliktpotential wird häufig nicht offiziell gemacht, d.h. es wird nicht verbalisiert und ausgehandelt, was allen Beteiligten erlaubt, so zu tun, als wäre nichts passiert. Dies ist vor allem für die Beziehungen konstitutiv, die auch nach der Irritation fortgeführt werden sollen. Ohne einen verbalisierten Konflikt bleibt der Bruch nur implizites Wissen der Situation und kann so ignoriert werden. Die Normalität der Situation wird aufrechterhalten, eben solange sie niemand in Frage stellt (vgl. Dellwing 2014: 30; 137 ff.).
Diese Aspekte zeigen sich auch im Umgang mit Smartphones, sodass die Nutzung in einem unbestimmten Rahmen von Störung und Akzeptanz bleibt. Insofern lässt sich, zweitens, rückschließen, dass es noch keine schlussendlich ausgehandelte Norm der Nutzung von Smartphones in sozialen Situationen gibt, auf die man sich gemeinsam beziehen kann. So scheint die Konvention “In einer Zweier-Unterhaltung schenke ich ‚nur‘ meinem Gegenüber Aufmerksamkeit”, zwar offiziell zu gelten, denn darauf beziehen sich die Teilnehmerinnen die meiste Zeit des Gesprächs. Die Erwartung des einen (aktives Zuhören) wird in diesem Sinne zu der Verpflichtung des anderen. Verpflichtungen implizieren aber oft einen Zwang, und so kann diese Erwartungshaltung stellenweise auch lästig werden. Sie wird augenscheinlich in der direkten Kommunikation auch nicht immer eingehalten. Andere Verhaltensweisen gehören offensichtlich mittlerweile zum mediendurchdrungenen Alltag dazu. Daran, dass im privaten wie öffentlichem Raum Telefone klingeln oder Fernseher laufen, ist der moderne Mensch gewöhnt, sowie auch daran, dass Smartphones während sozialer Begegnungen zugegen sind. Insofern kann wiederum für nicht-anwesende Personen als anerkannte Erwartung gelten, dass andere digitale Kommunikationspartner ihr Mobiltelefon zumeist griffbereit haben und erreichbar sind. Daraus lässt sich auf der Ebene der digitalen Kommunikation, drittens*, eine Übertragung der Norm aus der direkten Interaktion auf digitale Verhaltensweisen feststellen – nämlich, dass “es sich gehört”, zeitnah auf Textnachrichten zu antworten (was sich dort natürlich als genauso lästig herausstellen kann). So lässt sich im Ergebnis eine Verschiebung der Höflichkeitsnormen feststellen, die einerseits für eine Lockerung der Normen in der direkten Interaktion und andererseits für eine Verfestigung der Normen in der digitalen Kommunikation sorgt.
4.2 Inklusion und Exklusion
Wie bereits festgestellt, ist auch die digitale Kommunikationsgestaltung relevant für die Konstitution sozialer Beziehungen. Insofern ist eingehenden Nachrichten eine Form von inkludierender Wirkung zuzuschreiben. Die Gepflogenheit, umgehend auf eine gelesene Nachricht zu reagieren, entspricht den Konventionen von Face-to-face Begegnungen. So ist ein Dialog dadurch charakterisiert, dass es zumeist um Fragen und Antworten geht. Unabhängig vom Inhalt sind Fragende immer auf das unmittelbar vor ihnen Liegende ausgerichtet und stehen in Erwartung der Dinge, die kommen mögen. Antwortende hingegen knüpfen an dem soeben Gesagten an. Eine Frage erwartet eine Antwort, doch ist eine Antwort anscheinend noch abhängiger insofern, als dass sie für sich betrachtet weniger Sinn ergibt, als die Äußerung, die sie veranlasst hat. “Was immer Antworten tun, sie tun es im Hinblick auf etwas bereits Begonnenes.” (Goffman 2005: 73). Goffman spricht hier zwar über Mechanismen der direkten Kommunikation, dieses Prinzip lässt sich jedoch mittlerweile in ähnlicher Weise in der Online-Kommunikation finden, denn eine zeitnahe Antwort und Reaktion vom Empfänger wird von Seiten des Senders erwartet. Aufgrund der Häkchen, die bei gelesenen Nachrichten erscheinen (z.B. bei WhatsApp oder Telegram), lässt sich vom Sender überprüfen, ob die Nachricht gelesen wurde. Scheinbar werden an dieser Stelle Verhaltensnormen aus direkten Interaktionsritualen auf digitale Beziehungen übertragen. Die Häkchen fungieren als eine Möglichkeit zur Kontrolle, um zu überprüfen, ob die Message beim anderen angekommen ist, vergleichbar zu Mimik und Gestik auf nonverbaler Ebene, die dort diese Funktion erfüllen. Der Blick auf das Handy lässt sich insofern vor dem Hintergrund des “Zwanges” verstehen, in der digitalen Beziehungslandschaft immer präsent zu sein und sicher zu gehen, durchgängig in Verbindung mit (möglichst vielen) anderen und somit sichtbar zu bleiben. Dies scheint eine Nutzung parallel zu direkten Interaktionen zu legitimieren.
Finden beide Konversationsformen (die direkte Unterhaltung mit einer Person und digital eingehende Nachrichten, auf die reagiert wird) allerdings parallel statt, entsteht die Schwierigkeit, auf welche Kommunikationsanfrage zuerst reagiert werden soll – ganz so, als würden in einem Gespräch zwei Personen gleichzeitig eine Frage stellen. Dadurch ist in Unterhaltungen sozusagen mindestens ein unsichtbarer “Dritter” immer dabei, der potentiell in den Austausch eingreifen kann und ihn insofern mitbestimmt. Bei eingehenden Nachrichten entsteht zudem die Problematik, dass sie in der Regel nur an eine Person gerichtet sind, die darauf antworten kann bzw. es auch soll. Bei der Beantwortung einer Textnachricht rückt also der direkte Gesprächspartner in den Hintergrund und wird ausgeschlossen. Somit kommt es zu der anderen Tendenz, nämlich der Exklusion. Der auffordernde Charakter, den eingehende Nachrichten auf dem Smartphone haben, ist deutlich von üblichen Geräuschkulissen in öffentlichen Räumen und auf Plätzen, wie z.B. dem eines Cafés, zu unterscheiden. Diese können (un-)bewusst ausgeblendet werden, da sie auch nicht alle direkt auf einen selbst gerichtet sind, was sich im Fall des Smartphones anders gestaltet. Hier gehen personalisierte, an die eigene Person adressierte Nachrichten ein, auf die in irgendeiner Weise reagiert werden muss – entweder indem sie bewusst ignoriert werden oder die Beschäftigung mit dem Smartphone aufgenommen wird. In der Regel kommt es zum alleinigen Zugriff auf das eigene Smartphone, da es schon allein durch seine Größe als ein individuell genutztes Medium fungiert. Der kleine Bildschirm hat einen privaten Charakter und mindert die Option der gemeinsamen Benutzung. Die einzige Möglichkeit sich an dem Geschehen auf dem Gerät zu beteiligen, ist, dem anderen über die Schulter zuzuschauen. Ansonsten kommt eine Komponente zu der Konversation hinzu, die die Unbeteiligten in eine unwissende Position versetzt. Solange nicht kommuniziert wird, um welche Aktivität oder auch Dringlichkeit bzw. Relevanz es sich bei der Smartphone-Nutzung handelt, schließt es die andere Person aus dem digitalen Geschehen aus. An dieser Stelle tritt durch die intensive Beschäftigung mit dem Smartphone sozusagen eine unbekannte Person virtuell hinzu, der die Aufeinander-Bezogenheit der Gesprächspartner unterbricht, da der Inhalt des Smartphones nur für den Nutzer sichtbar ist.
Die Smartphone-Beschäftigung erinnert an ein miteinander Tuscheln vor Dritten, was nun im übertragenen, digitalen Sinne einen ähnlichen Charakter hat: Man “will miteinander sein, aber gleichzeitig auch woanders, an Orten, die man nach Belieben besuchen und wieder verlassen kann” (Turkle 2012: 2). Dies wird dem Gesprächspartner in dem Moment, wenn das Gegenüber zum Smartphone greift, gespiegelt, denn es ermöglicht beides – im Hier und Jetzt physisch anwesend, doch kommunikativ gleichzeitig woanders zu sein. Dies deutet auf eine Antinomie im sozialen Gefüge hin: Das Smartphone kann für den Einen das Gefühl der Inklusion erzeugen, wenn er mit Personen online in Kontakt tritt, und gleichzeitig bei dem physischen Gesprächspartner ein exkludierendes Gefühl auslösen.
4.3 Veränderung der Kommunikation
Eine aufeinander bezogene Konversation wird mit wiederholten Unterbrechungen schwerer aufrechtzuerhalten sein. Der Bezug der Gesprächspartner zueinander muss immer wieder neu gefunden und hergestellt werden. Der Rahmen, auf dessen Grundlage dann die Teilnehmer*innen der Situation handeln, wird an dieser Stelle nun schwerer zu definieren sein, da ungleiche Bezüge entstehen und die Bedeutung der Handlungen unklar erscheinen können. Auch in Bezug auf das “looking-glass self”, bedeutet dies, dass immer mehr Situationen entstehen, in denen erahnt werden muss, was der andere wohl meint, wenn er konzentriert auf sein Smartphone schaut. Dieses Verhalten muss gedeutet werden, damit es Sinn ergibt. So wird es zwar den am Gespräch beteiligten Personen möglich sein, sich in den anderen hineinzuversetzen, wenn dieser sein Handy benutzt, da sie ähnliche Situationen aus ihrem Alltag und vergleichbaren Situationen kennen.
Problematisch wird es jedoch dann, wenn keine Erklärung mehr für das Handeln des anderen gefunden werden kann oder dieses als außerhalb der Norm liegend bewertet wird. Davon hängt auch der Grat der Verunsicherung der Situationsdefinition ab. Diese Bewertung liegt in den Bedeutungszuschreibungen der einzelnen Akteure. Da diese sich eben bedeutsam voneinander unterscheiden können, verstehen Individuen weitaus seltener als erwartet, was der andere meint. Dieser Aspekt wird durch den Smartphonegebrauch noch verstärkt, da hier die Kommunikation zum Erliegen kommt und außer der abgewendeten Körpersprache keine eindeutigen Zeichen gesendet werden. In diesem Moment wird Unstimmigkeiten Vorschub geleistet. Denn die naheliegende Interpretation ist, dass nach außen gezeigtes Desinteresse (durch die Beschäftigung am Smartphone und dem Stilllegen der Unterhaltung) auch Aspekte des Innenlebens reflektiert. Dabei stellen sich Fragen, was der Einzelne mit seinem Handygebrauch verbindet und mögliche Interpretationsschemata laufen ab.
Folglich stellt es eine neue Leistung dar, nun zu deuten, was der andere meint, wenn er die Unterhaltung unterbricht oder hintenanstellt, um sich seinem Smartphone zuzuwenden und daran anschließend auch die Frage, was dieses Verhalten in Bezug auf einen Selbst zu bedeuten hat. Insofern lässt sich festhalten, dass durch den Smartphonegebrauch kommunikative Situationen zu noch unsichereren und unvorhersehbareren Veranstaltungen werden, als sie es eh schon sind: Der Einzelne muss sich auf mehrere Momente einstellen, in denen er nicht hinreichend erklären kann, welche Intention der andere gerade zum Ausdruck bringt und ob diese Hinweise für einen Selbst und das eigene Verhalten beinhalten.
Für den jeweils anderen kann die Einbindung in eine digitale Konversation höchst relevante Inhalte haben und insofern in dem Moment für ihn als vorrangig gelten. Es ermöglicht also dem Einzelnen seinem situativen Bedürfnis nachzugehen. Hier wird der Aspekt sichtbar, dass Interaktion Ich-bezogener wird und in der Konsequenz auch ein anderes Ich-Du-Verhältnis entsteht. In der konkreten Interaktion gewinnt der digitale Partner somit an Bedeutung, während die des “realen” Partners “schwächer” werden kann, mit entsprechenden identitätsrelevanten Konsequenzen.
4.4 Veränderung der Sozialität
Betrachtet man die Voraussetzungen für “gelingende Kommunikation”, kann der Eindruck entstehen, dass dafür die Wahrnehmung des anderen und die wechselseitige Einhaltung von Normen entscheidender ist, als die gesprochenen Inhalte. Demnach scheinen Unterbrechungen bzw. Anzeichen der Kommunikationsverweigerung noch schwerwiegender. Mit Störungen können der Informationsaustausch und der Orientierungsprozess ins Stocken geraten. An dieser Stelle scheint die “widerwillig gewährte Aufmerksamkeit” besondere Relevanz zu erhalten. Da die Aufmerksamkeit in dem Moment, in dem sich das Smartphone zu “Wort” meldet, zwischen der aktuellen direkten Kommunikation und der digitalen aufgeteilt werden muss, wird das Selbst des jeweils anderen außen vorgelassen. Das in der Situation eingebundene “Ich” verliert an dieser Stelle den Bezug und die Adressierbarkeit zum Gegenüber, zum “Du”. Insofern wird hier, durch das Unterbrechen eines flüssigen Gesprächsablaufs, immer wieder ein Bereich der Identitätsstiftung gefährdet, in welcher sich die Kommunikationspartner in der Interaktion offenbaren.
Auch wenn sich bereits eine Etikette zur Smartphone-Nutzung gebildet haben mag, so scheint sie vielleicht in einigen Fällen oberflächlich zu greifen, aber nicht die unklare Situationsdefinition zu klären. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass die Funktionen der Interaktionsnormen über die Kommunikationssituation hinaus nach wie vor für die Identitätskonstitution eine Rolle spielen. So lässt sich im Ergebnis, in Abgrenzung zu Keppler, zwar von einem standardisierten Gebrauch des Smartphones im Alltag sprechen. In Hinblick aber auf seine Präsenz und seinen Einfluss im Umgang mit anderen und der erwähnten “Beeinträchtigung” der Kommunikation im Empfinden der Menschen lässt sich feststellen, dass es noch keinen klaren Verhaltenskodex hierfür gibt, der allen Gesprächsbeteiligten gerecht wird. Solange die Anwesenheit von Smartphones als störend (und in diesem Sinne verunsichernd) erlebt wird, kann noch nicht von einer anerkannten Normierung gesprochen werden, sondern sogar eher von einem sich wiederholendem Normbruch. Die Aufeinander-Bezogenheit von Subjekten in Face-to-Face-Situationen wird also immer mit dem Auftreten des Smartphones auf die Probe gestellt und insofern auch die Identität der Akteure wiederholt abgefragt.
Soziales, gemeinschaftliches Handeln auf der Face-to-face-Ebene scheint an Bedeutung zu verlieren, wenn zu den anwesenden Akteuren mehrere virtuelle “Partner” und in diesem Sinne auch mehrere Gesprächsoptionen ins Spiel kommen. Mit dem Einfluss des Smartphones wirkt es so, als dass das individuelle und soziale Bedürfnis in eine konkrete Verbindung mit anderen zu treten, in den Hintergrund rückt. Es kann geschlussfolgert werden, dass sich insofern Sozialität verändert, als dass ihr in der direkten Interaktion dadurch weniger Bedeutung zugemessen wird. Insgesamt verliert die Sozialität allerdings nicht gänzlich an Relevanz, da sie ja auf digitaler Ebene gesucht und in der Verbindung mit anderen Personen gefunden wird. Insofern scheinen sich die Möglichkeiten der sozialen Verbindung schließlich von der direkten auf die digitale Ebene hin zu verlagern bzw. auszuweiten. Dies gilt allerdings zunächst nur für die Person, die in eine Smartphone-Kommunikation eingebunden ist. So bleibt nach wie vor offen, was mit dem Selbst desjenigen in einem solchen Zusammenhang passiert, der nicht in das Smartphonegeschehen einbezogen ist. An dieser Stelle muss ebenfalls berücksichtigt werden, dass nicht nur einer der Gesprächspartner durch eingehende Nachrichten abgelenkt sein kann, sondern oft auch beide oder mehrere Interaktionsteilnehmer gleichzeitig Gebrauch von ihrem Smartphone machen, was auch dazu führt, dass beide gegenseitig ihre Smartphone-Aktivität bedingen oder steigern können. Was also in den exkludierenden Momenten für einen Akteur gilt – kann sich genauso gut bei beiden abspielen.
5 Schlussfolgerungen
Die Smartphone-Nutzung kann in der direkten sozialen Interaktion eine Unterbrechung der Kommunikation, und je nach Intensität und Dauer eine damit einhergehende Verletzung der Norm von gegenseitiger Anerkennung und schließlich auch eine Gefährdung der Konstituierung des sozialen Selbst der Gesprächspartner auslösen. Da die Bestätigung im sozialen Miteinander durch eine direkte Antwort nun manchmal ausbleibt, muss sich das ‚Ich‘ seine Bekräftigung auf eine andere Weise einholen. Dieses Ungleichgewicht wird wiederum mit Hilfe des Smartphones selbst gelöst. So hat man selber auch immer die Möglichkeit, einen Blick auf sein Smartphone zu werfen und sich dort mit mehreren anderen ‚Du`s‘ zu verbinden. Das Ausgeliefertsein, welches dem anderen gegenüber empfunden werden kann, hinsichtlich der Antwort auf einen selbst, im Sinne Butlers, wird durch diese Option geringer. Es ist möglich dorthin auszuweichen, wo Bestätigung wahrscheinlicher ist. Insofern können die virtuellen Kontakte und Verbindungen auch als persönlicher Zugewinn gewertet bzw. so empfunden werden. Hier könnte also sogar eine Bereicherung in Kommunikationsoptionen angedeutet werden.
Diese Entwicklung deutet auf eine Verschiebung der Wertschätzung von Kommunikationsebenen hin. Die Interaktion verändert sich zwar dahingehend, dass sie sich nun auf zwei Ebenen verteilt, nicht jedoch der dahinterstehende soziale und identitätsbildende Charakter verloren geht, der nach wie vor auf eine Antwort des anderen angewiesen ist. Das Selbst hat also bereits Überwindungstechniken entwickelt, um mit der Ablenkung des anderen umzugehen: So kann das Smartphone nicht nur als digitales Kommunikations- und Informationsgerät, welches alltägliche Interaktion verunsichert, betrachtet werden, sondern zugleich auch, zugunsten für sozial uneindeutige Situationen, als Substitut und einen Raum, in dem das ‚Ich‘ sich wieder das holt, was es braucht: Die mangelnde Bestätigung aus der Kommunikation.
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Interessenskonfliktstatement
Die Autor:innen erklären, dass ihre Forschung ohne kommerzielle oder finanzielle Beziehungen durchgeführt wurde, die als potentielle Interessenskonflikte ausgelegt werden können.
Dieser Beitrag basiert auf Überlegungen, die unter dem Titel “Kommunikation und Identität im Wandel? Smartphones in der direkten Interaktion” als Masterarbeit an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster im Fachbereich Soziologie eingereicht und für den vorliegenden Artikel überarbeitet und erweitert wurden.↩︎
Mit “direkter” Kommunikation ist hier immer die Interaktion in Kopräsenz ohne digitale Hilfsmittel gemeint. Mit “digitaler” oder “virtueller” Kommunikation wird hier auf medienvermittelte Konversationen verwiesen.↩︎
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