Im Museum der Metalepsen
Intermedialität und Liminalität in den bandes dessinées von Catherine Meurisse
DOI:
https://doi.org/10.15460/apropos.10.1965Palabras clave:
Metalepse, Schwelle, Intermedialität, Kunstgeschichte, bande dessinéeResumen
Catherine Meurisse’ Text-Bild-Erzählungen eröffnen intermediale Reflexionsräume, in denen die spezifische Erzählweise des Comics in der Auseinandersetzung mit prominenten Werken der Kunstgeschichte befragt wird. Intermediale Gemäldezitate werden in die bande dessinée integriert, um sie erzählerisch wie auch visuell zu öffnen, zum Sprechen zu bringen und in Bewegung zu versetzen. Dabei greift Meurisse auf das Mittel der intermedialen Metalepse zurück, um aus Bildern Schwellen zu machen, durch die ihre Figuren von einer Realitätsordnung in eine andere schreiten können. Der statische Charakter der referenzierten Gemälde wird in der narrativen Dynamik neuer, häufig ironisch gebrochener Bildfolgen aufgelöst. Durch ihre Transposition in den dynamischen Kontext der Text-Bild-Erzählung erhalten Gemälde ein geradezu fantastisches Eigenleben, das sie von der Begrenzung des Bildrahmens befreit und aus ihnen ‚eigensinnige‘ Bilder macht, die die Autorität des kunsthistorischen Kanons gezielt unterlaufen und zugleich auch das besondere künstlerische Potenzial der Text-Bild-Erzählung im Sinne eines neuvième art herausstellen.
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