Die Funktion von Straßennamen in Barcelona im Rahmen der (Re-)Konstruktion der katalanischen nationalen Identität im 19. Jahrhundert
DOI:
https://doi.org/10.15460/apropos.8.1929Palabras clave:
Straßennamen, nationale Identität, historische Erinnerung, RenaixençaResumen
Während des 19. Jahrhunderts erlebten die katalanische Sprache und Kultur, die vor allem seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts einen Niedergang erfahren hatten, eine Wiedergeburt (Renaixença). Im Zuge der Renaixença wurde in der katalanischen Literatur, Kunst und Geschichtsschreibung eine katalanische nationale Mythologie und Symbolik kreiert. Die wesentlichen Charakteristika der katalanischen nationalen Identität wurden in jener Zeit konkretisiert. Auch Straßennamen leisteten durch die Vergegenwärtigung bedeutender Persönlichkeiten, Ereignisse und Institutionen der katalanischen (National-)Geschichte einen entscheidenden Beitrag zur (Re-)Konstruktion der katalanischen nationalen Identität. Im vorliegenden Artikel werden die historischen und identitätsstiftenden Narrative herausgearbeitet, die den Straßennamen Barcelonas zugrunde liegen, um die mit der urbanen Toponymie verbundene Erinnerungspolitik zu verdeutlichen. Ferner wird aufgezeigt, welche Funktion die Straßennamen im Rahmen der (Re-)Konstruktion der katalanischen nationalen Identität im Zuge der Renaixença-Bewegung erfüllten. Die Basis der Analyse bildet das von dem katalanischen Politiker, Historiker, Journalisten und Schriftsteller Víctor Balaguer (1824-1901) verfasste zweibändige Buch Las calles de Barcelona (1865-1866), in dem die Bedeutungen der Barceloneser Straßennamen erläutert werden.
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