Das (Zusammen-)Spiel von Raum und spektraler Präsenz in der Fotografie Juan Rulfos
DOI:
https://doi.org/10.15460/apropos.14.2259Palabras clave:
Fotografie, Juan Rulfo, Spektralität/spektral, Schwellenzone, RaumResumen
Durch Juan Rulfos Narrationen spuken so viele Geister, dass die Figuren selbst mitunter kaum noch ermessen können, ob sie zu den Lebenden oder der Welt der bereits Verschiedenen zählen. Dies ist bekannt und hinlänglich untersucht worden. Doch dass das Spektrale ebenso Einzug in das weit weniger erforschte Bildwerk Rulfos gehalten hat und dabei maßgeblich seinen fotografischen Raum (aus)gestaltet – verengt oder dehnt –, erfährt bislang höchstens marginal Berücksichtigung. Dabei erhält das Foto bei Rulfo eine ganz andere Dimensionalität und Plastizität; es geht stets über das Abbild hinaus: Das Un-Sichtbare wird präsent. Im vorliegenden Beitrag werden jene Techniken bei Juan Rulfo analysiert, durch die spukhafte Elemente – auf visueller wie auditiver Ebene – in seinen Fotografien vergegenwärtigt werden. Dabei soll auch einbezogen werden, wie der Blick der Betrachtenden gelenkt und die Täuschung des scheinbar Gesehenen von vornherein im Bild angelegt sind. Dies geschieht jedoch nicht nur mittels bildmedialer Praktiken, sondern – so meine These –, durch textuelle Verfahren, die zur Folie visueller „Trugbilder“ werden.
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