Von kleinen Gespenstern, Gurkenkönigen und Konservenkindern

Probleme der Übersetzung deutschsprachiger Kinder- und Jugendliteratur in die romanischen Sprachen

Autor/innen

  • Cordula Neis Europa-Universität Flensburg

DOI:

https://doi.org/10.15460/apropos.1.1264

Schlagworte:

Kinder- und Jugendliteratur, Übersetzung (einbürgernde vs. verfremdende), Les belles infidèles, fingierte Mündlichkeit, Phantasiesprachen

Abstract

Die Übersetzung von Kinder- und Jugendliteratur eröffnet ein breites Spektrum an Herausforderungen: Da das Verhältnis zwischen dem Autor und seinem jungen Zielpublikum in kognitiver, sprachlicher und entwicklungspsychologischer Hinsicht asymmetrisch ist, muss der Übersetzer anstreben, dieses Gefälle durch verschiedene Strategien auszugleichen. Prinzipiell stehen dem Übersetzer hierfür zwei Lösungswege offen: die einbürgernde Übersetzung einerseits und die verfremdende Übersetzung andererseits. Übersetzer für Kinder- und Jugendliteratur greifen häufig auf die einbürgernde Übersetzung zurück, da diese es ermöglicht, die Alterität des Ausgangstexts zu reduzieren und die Verständlichkeit der Übersetzung sicherzustellen. Die Verwendung von verschiedenen Registern, Dialekten, Fachjargons, Jugendsprache oder Phantasiesprachen stellt eine weitere Hürde dar, die der Übersetzer überwinden muss. Nicht zu vernachlässigen sind zudem die Herausforderungen, die sich aus der Verwendung fingierter Mündlichkeit ergeben: Diese Erzählstrategie wird bewusst eingesetzt, um dem Text Eindringlichkeit und Lokalkolorit zu verleihen. Im vorliegenden Beitrag sollen die oben beschriebenen Schwierigkeiten anhand von Übersetzungen einiger Kinderbücher von Otfried Preußler (Das kleine Gespenst) und Christine Nöstlinger (Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse; Wir pfeifen auf den Gurkenkönig) in die romanischen Sprachen analysiert werden.

Autor*innenbiografie

Cordula Neis, Europa-Universität Flensburg

Cordula Neis ist Professorin für Französische Sprachwissenschaft an der Europa-Universität Flensburg. Sie veröffentlichte 2003 eine Dissertation zu Anthropologie im Sprachdenken des 18. Jahrhunderts – Die Berliner Preisfrage nach dem Ursprung der Sprache (1771) und 2009 gemeinsam mit Gerda Haßler das Lexikon sprachtheoretischer Grundbegriffe des 17. und 18. Jahrhunderts. (2 Bände). Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen u.a. Sprachtheorie und Sprachphilosophie, Geschichte der Sprachwissenschaft, Sprachgeschichte (insbesondere der Romania), linguistische / kulturwissenschaftliche Betrachtungen zu Zeichentheorie, Schrift, Orthographie und Phonetik, Schriftsysteme und Geschichte der Schrift, Mündlichkeit und Schriftlichkeit, Sprachnormierung, Probleme der Übersetzung (von Kinder- und Jugendliteratur), Musik und Sprache, Geschichte und Gegenwart des Fremdsprachenunterrichts, Ganzheitlicher Fremdsprachenunterricht und Chanson-Didaktik.

Gespenster und Buch. Quelle: Pixabay/Pezibear. CCO.

Downloads

Veröffentlicht

2018-12-12

Zitationsvorschlag

[1]
Neis, C. 2018. Von kleinen Gespenstern, Gurkenkönigen und Konservenkindern: Probleme der Übersetzung deutschsprachiger Kinder- und Jugendliteratur in die romanischen Sprachen. apropos [Perspektiven auf die Romania]. 1 (Dez. 2018), 63–87. DOI:https://doi.org/10.15460/apropos.1.1264.

Ausgabe

Rubrik

Dossier

URN