Der utopische Raum zwischen Virtualität und Präsenz im 19. Jahrhundert am Beispiel von Étienne Cabets Voyage en Icarie (1840)
DOI:
https://doi.org/10.15460/apropos.14.2235Palabras clave:
Französische Literatur, Literarische Utopie, Raumforschung, 19. JahrhundertResumen
Literarische Utopien, wie Étienne Cabets Voyage en Icarie, basieren auf virtuellen Raumbeschreibungen und kreieren nichtexistierende, ideale Welten. Dabei werden verschiedene Darstellungsformen wie Raumskizzen und schein-geographische Karten genutzt, um die räumliche Ordnung einer utopischen Gesellschaft zu vermitteln. Die literarische Utopie ist ein wesentliches Mittel, um gesellschaftliche Visionen zu veranschaulichen und zu verbreiten. Ihre Beschreibungen dienen nicht nur als Selbstzweck, sondern symbolisieren soziale Gegebenheiten und verorten durch die Raumbeschreibung den Platz des Individuums in der Gesellschaft. Seit Anbeginn utopischen Denkens steht immer auch die Frage nach ihrer Realisierbarkeit zur Debatte. Cabets Voyage en Icarie zeigt eindrucksvoll, dass Utopien auch außerhalb des literarischen Systems den realen Raum verändern können. Tatsächlich diente das Werk als Grundlage für die Schaffung eines realen Ikariens, indem das Konzept des virtuellen Möglichkeitsdenkens in den faktualen Raum zu übertragen versucht wurde.
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