Das Ihr im Wir

Pier Paolo Pasolinis und Dacia Marainis Reisen nach Afrika als „scambio di corpi”

Autor/innen

  • Laura Loetzner Universität Mannheim
  • Lena Schönleben Universität Mannheim
  • Julia Görtz Universität Mannheim

DOI:

https://doi.org/10.15460/apropos.7.1838

Schlagworte:

Afrika, Exotismus, Alterität, Selbstbild, Fremdbild

Abstract

Im vorliegenden Artikel wird eruiert, wie sich das Fremd- und Selbstbild zweier italienischer Intellektueller in ihrer literarischen Beschäftigung mit Afrika mani-festiert. Anhand von Gedichten und politischen Schriften Pier Paolo Pasolinis sowie Reiseberichten Dacia Marainis und unter Rückgriff auf biographische und soziokulturelle Informationen wird die Darstellung des Anderen herausgearbeitet und im Kontext von Orientalismus-, Exotismus- und Alteritätsdiskursen kritisch reflektiert.

Auf eine Einführung, in der die Verbindung zur Covid-19-Pandemie und aktuellen Rassismus-Debatten hergestellt wird, folgt im ersten Teil des Beitrags eine kultur-wissenschaftliche Analyse des Archaik-Konzepts Pasolinis, das zentral für das Verständnis seines utopisch-verklärten Afrikabilds ist. Im zweiten Teil des Artikels stehen Dacia Marainis Beschreibungen der bereisten afrikanischen Länder im Vordergrund, an denen aufgezeigt wird, wie stark die Autorin und ihre Berichte trotz ihrer Bemühungen um Objektivität von ihrer Sozialisation und ihren Wert-vorstellungen geprägt sind. Sowohl Pasolini als auch Maraini – so wird in einem abschließenden Vergleich herausgestellt – wohnt eine gewisse eurozentristische Haltung inne, der sie sich aufgrund ihrer europäisch-‚westlichen‘ Perspektive, wenn auch teilweise ungewollt, nicht entziehen können.

Autor*innenbiografien

Laura Loetzner, Universität Mannheim

Laura Loetzner studiert Italienisch und BWL an der Universität Mannheim und wird ihr Studium voraussichtlich im Bereich der Literatur- und Medienwissenschaften mit einer Bachelor-Arbeit zu den Implikationen des Neuen Realismus und der Subjektgebundenheit von Wirklichkeit abschließen. Ihre Forschungsinteressen beziehen sich auf die Intersektionalität von Unterdrückungssystemen und italophone Medien des 20. und 21. Jahrhunderts. Aus ihrem vorherigen Studium der Theaterregie entwickelte sich der Fokus auf feministische Filmtheorien und Frauen im italienischen Film.

Lena Schönleben, Universität Mannheim

Lena Schönleben hat Französisch und Italienisch an der Universität Mannheim sowie der Univeristà di comunicazione e lingue (IULM) in Mailand studiert. Kürzlich schloss sie ihr Studium der romanischen Sprach-, Literatur-, und Medienwissenschaften mit einer Abschlussarbeit zum Thema “Binomio italiano = bianco: la percezione del colore della pelle come fattore critico per la costruzione dell’identità nell’Italia postcoloniale” ab. Hinsichtlich ihrer beruflichen Zukunft interessiert sie die grenzüberschreitende deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit; wobei sie auch eine Dissertation zu einem der unten genannten Themen nicht ausschließen möchte.
Zu ihren Forschungsinteressen gehören transkulturelle frankophone und italophone Literaturen und Filme, u.a. mit Fokus auf feministische Aspekte sowie die Thematik der Intersektionalität in Bezug auf die (hybride) Identitätskonstruktion der Generazione Due sowie People of Color im postkolonialen Kontext.

Julia Görtz, Universität Mannheim

Julia Görtz ist Akademische Mitarbeiterin der Abteilung Romanische Literatur- und Medienwissenschaft. Sie studierte Französisch und Italienisch an den Universitäten Leipzig und Macerata und schloss das Studium mit einer Staatsexamensarbeit zum Thema „Postkoloniale Perspektiven auf den Heterotopos Bar im franko-afrikanischen Roman“ ab. Derzeit promoviert sie an der Universität Würzburg zum Thema Literatur und Sprachwechsel. 

Ihre Forschungsinteressen sind u.a. transkulturelle und postkoloniale Literaturen und Theorien, frankophone und italophone Texte und Medien (Filme, Graphic Novels, Bandes dessinées, etc.) des 20. und 21. Jahrhunderts sowie kulturwissenschaftliche Ansätze zur Darstellung von Raum, Erinnerung und Trauma.

Curioso_Photography @ Pixabay, CC Commons.

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Veröffentlicht

2021-12-19

Zitationsvorschlag

[1]
Loetzner, L. u. a. 2021. Das Ihr im Wir: Pier Paolo Pasolinis und Dacia Marainis Reisen nach Afrika als „scambio di corpi”. apropos [Perspektiven auf die Romania]. 7 (Dez. 2021), 147–169. DOI:https://doi.org/10.15460/apropos.7.1838.

URN