Der utopische Raum zwischen Virtualität und Präsenz im 19. Jahrhundert am Beispiel von Étienne Cabets Voyage en Icarie (1840)

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.15460/apropos.14.2235

Schlagworte:

Französische Literatur, Literarische Utopie, Raumforschung, 19. Jahrhundert

Abstract

Literarische Utopien, wie Étienne Cabets Voyage en Icarie, basieren auf virtuellen Raumbeschreibungen und kreieren nichtexistierende, ideale Welten. Dabei werden verschiedene Darstellungsformen wie Raumskizzen und schein-geographische Karten genutzt, um die räumliche Ordnung einer utopischen Gesellschaft zu vermitteln. Die literarische Utopie ist ein wesentliches Mittel, um gesellschaftliche Visionen zu veranschaulichen und zu verbreiten. Ihre Beschreibungen dienen nicht nur als Selbstzweck, sondern symbolisieren soziale Gegebenheiten und verorten durch die Raumbeschreibung den Platz des Individuums in der Gesellschaft. Seit Anbeginn utopischen Denkens steht immer auch die Frage nach ihrer Realisierbarkeit zur Debatte. Cabets Voyage en Icarie zeigt eindrucksvoll, dass Utopien auch außerhalb des literarischen Systems den realen Raum verändern können. Tatsächlich diente das Werk als Grundlage für die Schaffung eines realen Ikariens, indem das Konzept des virtuellen Möglichkeitsdenkens in den faktualen Raum zu übertragen versucht wurde.

Autor*innenbiografie

Albert Göschl, University of Graz

Albert Göschl studierte Romanistik und Philosophie in Graz und Siena; postdoktorale Forschungsaufenthalte in Rom und an der Universität Aix-Marseille. Seine Forschungsarbeit der letzten Jahre beschäftigt sich hauptsächlich mit Fragen der Raumdarstellung in den literarischen Utopien der Romania. Im Zentrum seines Forschungsinteresses stehen insbesondere die Literarisierungsstrategien von virtueller Räumlichkeit in Bezug zur jeweils zeitgenössischen Kunst- und Architekturtheorie. Monographien: Metalyrik. Zur poetologischen Selbstdarstellung der italienischen Dichtung im 20. Jahrhundert, Tübingen, Stauffenburg, 2009; Die Logik des essayistischen Gedankens, Winter 2016, Sammelband A Sea of Literatures, Towards a Theory of Mediterranean Literature (zus. mit Steffen Schneider und Angela Fabris), Mitherausgeber der italianistischen Open-Access-Zeitschrift lettere aperte.

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2024-04-29

Akzeptiert

2025-05-18

Veröffentlicht

2025-06-09

Zitationsvorschlag

[1]
Göschl, A. 2025. Der utopische Raum zwischen Virtualität und Präsenz im 19. Jahrhundert am Beispiel von Étienne Cabets Voyage en Icarie (1840) . apropos [Perspektiven auf die Romania]. 14 (Juni 2025), 15–28. DOI:https://doi.org/10.15460/apropos.14.2235.