L’ossatura di Europa

Raumtheoretische Überlegungen zur Erinnerungsliteratur des Alpenraums

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.15460/apropos.14.2236

Schlagworte:

italienische Literatur, Berg, Gebirge, Weltkrieg, Raumtheorie, Gedächtnis, Intermedialität, Roman

Abstract

Seit den 2000er Jahren erschienen zahlreiche Romane und Erzählungen über die europäischen Weltkriegserfahrungen. Diese sekundären Erinnerungstexte legen den Fokus häufig auf regionale, bislang wenig beleuchtete Geschehnisse, darunter auch Kampfhandlungen und Grenzverschie­bungen im Alpenraum. Aufbauend auf unterschiedlichen Raumtheorien untersucht der vorliegende Beitrag, wie die Berge in ausgewählten italienischen Romanen konstruiert werden und welche Funktionen die literarisch imaginierten Berge in der Verhandlung europäischer Erinnerung zwischen Vergangenheit, Zukunft und Antizipation erfüllen. Entscheidend erscheint die Verschränkung einer horizontal-topographischen Achse und einer vertikal-chronologischen Achse. Die geologische Beschaffenheit der Berge wird so narrativ fruchtbar gemacht, um transeuropäische Erinnerungs­prozesse anzustoßen; ihre räumliche Kontinuität dient dabei als Brücke zwischen der erzählten, nicht länger erinnerten Vergangenheit und dem gegenwärtigen Moment des Erzählens. Die mediatisierten Alpen verweisen dabei immer auf den realen Alpenraum, jedoch nicht immer mit der gleichen geographischen Präzision. Im Gegenteil siedelt sich die oft gezielt vage Referenzialität geschickt zwischen Subjektivität und universeller Bergerfahrung, zwischen authentischem Erleben und virtuellem Erschreiben an.

Autor*innenbiografie

Sophia Mehrbrey, Heidelberg University

Nach einem Bachelor in European Studies an der Universität Passau und einem Master in Lettres Modernes an der Universität Rouen, trat Sophia Mehrbrey dort 2014 eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an. 2019 wurde sie bei Prof. Dr. Claudine Poulouin mit der Arbeit Figures d’enfance – la représentation de l’enfant dans la littérature française des XVIIe et XVIIIe siècles, promovier. Von Oktober 2019 bis 2022 war sie als Post-Doktorandin am Graduiertenkolleg »Europäische Traumkulturen« der Universität des Saarlandes beschäftigt. Seit 2022 ist sie akademische Mitarbeiterin am Romanischen Seminar der Universität Heidelberg, wo sie u.a. das DFG-Projekt »Trenker – (Dis-)Kontinuitäten einer transalpinen Medienmarke« koordiniert. Aktuell arbeitet sie an ihrem romanistisch-komparatistischen Habilitationsvorhaben zu alpinen Kriegsnarrativen des 21. Jahrhunderts.

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2024-05-06

Akzeptiert

2025-05-18

Veröffentlicht

2025-06-09

Zitationsvorschlag

[1]
Mehrbrey, S. 2025. L’ossatura di Europa: Raumtheoretische Überlegungen zur Erinnerungsliteratur des Alpenraums. apropos [Perspektiven auf die Romania]. 14 (Juni 2025), 78–90. DOI:https://doi.org/10.15460/apropos.14.2236.