Einleitung
Außenseiterdiskurse zwischen den Zeiten, Kulturen und Medien
DOI:
https://doi.org/10.15460/apropos.5.1595Schlagworte:
Außenseiter, Identität, Alterität, Macht, Dominanz, StereotypeAbstract
Außenseiter – von einflussreichen sozialen Eliten oder Großgruppen der Regelverletzung bezichtigte und darum von diesen ausgegrenzte Individuen oder Kleingruppen – scheinen in den modernen westlichen Gesellschaften allgegenwärtig zu sein, die heutzutage zunehmend von politischen, religiösen und sozialen Krisen geprägt sind. Der vieler Orten wiederauflebende protektionistische Nationalismus, einhergehend mit Gewalt zwischen Religionen und Ethnien, aber auch der derzeit zu beobachtende Backlash gegen emanzipatorische Bewegungen und egalitäre Veränderungen innerhalb einer Gesellschaft sind nur einige der aktuellen Symptome dieser Konjunktur des Außenseitertums. Dabei hat es Außenseiter fraglos auch in der älteren und jüngeren Geschichte immer gegeben: Die frühneuzeitliche Hexenverbrennung mit klar misogyner Ausrichtung, die ethnisch motivierte Vertreibung der amerikanischen Ureinwohner wie auch der Holocaust in der NS-Zeit – all diese Verfolgungswellen lassen sich als ideologisch geführte Feldzüge etablierter Gruppierungen gegen stigmatisierte und rigoros ausgegrenzte Minderheiten lesen: In allen Manifestationen sind Machtstrukturen wirksam, die in den selbst- und fremdgestifteten, diversen und konkurrierenden Diskursen von Außenseitern und über Außenseiter ihre Spuren hinterlassen haben, denen sich das vorliegende Dossier widmet.
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