Lingua nustrale: Überlegungen zur Situation des Korsischen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Autor/innen

  • Hildegard Klöden Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

DOI:

https://doi.org/10.15460/apropos.6.1686

Schlagworte:

Korsisch, Substrat, polyzentrische Sprache, Hybridität, Sprachvergleich (romanische Sprachen)

Abstract

Korsisch ist die Sprache der Korsen – mehrheitlich in Korsika lebend, teilweise aber auch in Italien, in Frankreich, auf Sardinien. Die Sprecherzahlen variieren zwischen ca. 86.000 und 300.000. Trotz der geringen Sprecherzahlen ist Korsisch in mehr­facher Hinsicht von Interesse. Italienischer Dialekt, Minderheitensprache oder Teil der sogenannten Romania Nova? Diese Frage lässt sich nur unter Bezugnahme auf die historische Entwicklung beantworten. Korsika gehört heute politisch zu Frankreich, linguistisch ist es eher dem italo-romanischen Sprachraum zuzuordnen. Erst seit kurzem gewinnt das Korsische an Bedeutung. Durch seinen Aufstieg zur Schriftsprache wird es von manchen Forschern als neue romanische Sprache gesehen. Die detaillierteste Arbeit dazu liefert Ulrich Farrenkopf (2011). Auf den ersten Blick erscheint das Korsische relativ gut erforscht. Dennoch bleibt vieles widersprüchlich und es stellen sich zahlreiche Fragen. Vor dem Hintergrund von Methoden der vergleichenden Sprachwissenschaft und der Sprachwandel­for­schung konzentriert sich dieser Artikel auf die Substratdiskussion, das Konzept einer polyzentrischen Sprache sowie Hybriditätstheorien. Ziel dieser Studie ist die Re-Evaluation des Korsischen als eigenständige Sprache unter Einbeziehung möglicher künftiger Entwicklungen.

Autor*innenbiografie

Hildegard Klöden, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Hildegard Klöden erhielt 1995 den Ruf auf die C3-Professur für Romanische Sprachwissenschaft an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und war dort bis 2020 tätig. Ihre Arbeits- und Forschungsgebiete betreffen vor allem Lexikologie, Grammatik, Sprachvergleich und Sprachwandel sowie Medien- und Werbesprache. So hat sie teilweise am Dictionnaire du Moyen Français (DMF) mitgearbeitet und bereitet aktuell mit einem Kollegen eine Publikation zum Altfranzösischen vor. Zu ihren Publikationen mit wechselnden Mitherausgeber*innen gehören: Mediensprache in der Romania (1998), Grammatikalisierung in den iberoromanischen Sprachen (2001), Werbung und Werbesprache. Eine Analyse im interdisziplinären Kontext (2008); Habilschrift Präpositionen in den romanischen Sprachen. Aspekte ihrer Problematik in Diachronie und Synchronie (1992).

Felsen Korsika (© Klöden)

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Veröffentlicht

2021-07-20

Zitationsvorschlag

[1]
Klöden, H. 2021. Lingua nustrale: Überlegungen zur Situation des Korsischen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. apropos [Perspektiven auf die Romania]. 6 (Juli 2021), 186. DOI:https://doi.org/10.15460/apropos.6.1686.

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