Der Traum vom „afrikanischen Dorf“
Familienleitbilder von Fachkräften beratender Einrichtungen im Nahraum einer Großwohnsiedlung
DOI:
https://doi.org/10.15460/spsoz.2024.34.1.169Schlagworte:
Familienleitbilder, FamilienberatungAbstract
Vorstellungen von Familie, ihren Funktionen, ihren Leistungen und Fehlleistungen, familialen Möglichkeiten und Bedarfen dürften als grundlegend für die Ausgestaltung von familienbezogener Beratung gelten. Dabei bleibt jedoch häufig unklar, welche normativen Vorstellungen von einer „guten“ Familie und von gelingenden Familienbeziehungen als Zielvorstellungen vorliegen. Ausgangsthese der durchgeführten Untersuchung ist, dass normative Vorstellungen von Familie in der Beratung für Familien, Kinder und Jugendliche wirksam werden. Zur Untersuchung wurde ein empirisch-deskriptiver Zugang mit zehn Fachkräften im Nahraum der Großwohnsiedlung Lenzsiedlung gewählt, die eine Umgebung mit einem vielseitigen Spektrum zahlreicher pädagogische Angebote und Beratungseinrichtungen aufweist. Diskutiert wird u.a. der Befund, dass bei den befragten Fachkräften eine große Offenheit gegenüber unterschiedlich gelebten Familienformen gezeigt werden kann, eine Wertung von „guter Familie“ jedoch durchgehend vor dem Hintergrund des Ideals der bürgerlichen Kleinfamilie vorgenommen wird. Die mutmaßlich aus „Afrika“ stammenden Redewendung vom „ganzen Dorf“ bezüglich dem Aufziehen von Kindern spielt, ergänzend und teilweise im Widerstreit zum Ideal der bürgerlichen Kleinfamilie, eine große Rolle in den Vorstellungen der Fachkräfte über eine „gute Familie“.
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