Über Erinnerungsorte und Gedächtniskultur
Schlagworte:
Kollektives Gedächtnis, Memorial, Erinnerungsorte, NationalsozialismusAbstract
Definitorisch kann ›Erinnerung‹ als gesellschaftlich determinierte Kulturpraxis zwischen Gegenwart und Vergangenheit betrachtet werden. Erinnerungsorte und -objekte sind Produkte gesellschaftlicher Prozesse, die in jeder historischen Periode die Erfahrung der eigenen Vergangenheit neu definieren, reflektieren und adaptieren. Dabei entstehen gestaltete Muster verräumlichten Gedenkens, deren geläufigste Variante Denkmäler bzw. Memorials bilden. Mit den Memorials wird sowohl Vergangenheit als auch deren Reflektion in die Landschaft eingeschrieben. Dies kann immer dann als ›Gedächtnislandschaft‹ wahrgenommen werden, wenn in ihrer räumlich-symbolischen Verdichtung ein gesellschaftlich-kultureller Konsens hergestellt worden ist.