Fachdidaktische Innovationen im Unterricht anstoßen: Eine Design-Based Research-Studie zur Förderung der Sprechkompetenz im Englischunterricht
DOI:
https://doi.org/10.15460/eder.6.3.1704Keywords:
Unterrichtsforschung, Unterrichtsentwicklung, Design-Based Research, Wissenschafts-Praxis-Kooperation, Design-Narrativ, FremdsprachenunterrichtAbstract
Während die fremdsprachendidaktische Forschung meist ausgewählte Aspekte des Lehrens und Lernens einer fremden Sprache untersucht und die Forschungsergebnisse vorrangig in den wissenschaftlichen Diskurs einbringt, werden von praktischer Seite Hoffnungen auf konkrete und umsetzbare Innovationen für aktuelle Fragen und Probleme artikuliert. Design-Based Research (DBR) kann mit seiner doppelten Zielsetzung gewinnbringend für beide Seiten sein: Die Forschung erhält Erkenntnisse zu fremdsprachlichen Lernprozessen und kann die eigenen Theorien erweitern. Die Praxis hingegen profitiert von empirisch validierten Methoden oder Unterrichtsarrangements.
Wie und unter welchen Umständen ein DBR-Forschungsprojekt im schulischen Kontext umsetzbar ist, beleuchtet der vorliegende Beitrag. Dazu wird eine mögliche Strukturierung einer Studie, die diesem Forschungsansatz folgt, anhand eines abgeschlossenen DBR-Projekts zur Sprechförderung im Englischunterricht erläutert. Dem Unterrichtsdesign, das im Fokus der Studie stand, lag eine neuartige Synthese aus Genre- und dramapädagogischem Ansatz zugrunde. Die doppelte Zielsetzung der Studie – durchgeführt in einer sechsten Klasse, integrierte Gesamtschule – bestand in einem theoretischen Erkenntnisgewinn zum didaktischen Ansatz und einem praktischen Output in Form empirisch evaluierter Unterrichtseinheiten zur Sprechförderung. Über drei Forschungszyklen wurden Designprinzipien weiterentwickelt, die Lehrkräften für die Planung eigener Unterrichtseinheiten zur Verfügung stehen. Als Grundlage für die formative und summative Evaluation der Zyklen dienten Daten aus Videoaufnahmen, teilnehmender Beobachtung, Reflexionsgesprächen mit der Lehrkraft, Interviews mit Lernenden, Lernendenprodukten sowie Evaluations- und Selbsteinschätzungsbögen aller Lernenden. Der Beitrag illustriert ferner, wie die Darstellung des komplexen Forschungs- und Entwicklungsprozesses in Form eines Design-Narrativs strukturiert wurde. Abschließend werden Überlegungen dazu angestellt, inwieweit sich die enge Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis für beide Seiten als gewinnbringend erwiesen hat und welche Gelingensbedingungen sich für andere DBR-Studien ableiten lassen.
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