Beziehungen statt Staaten sehen: Afghanistan aus inter-asiatischer Perspektive

Autor/innen

  • Magnus Marsden

Schlagworte:

Inter-Asien, Afghanistan, Beziehungen, Mobilität, Netzwerke

Abstract

Forschende aus den Geistes- und Sozialwissenschaften haben in den letzten Jahren versucht, Afghanistan mithilfe eines inter-asiatischen Ansatzes zu fassen. Das bedeutet, dass die Aufmerksamkeit weniger isolierten Studien über einzelne Sub-Regionen galt, und stattdessen inter-asiatische Verbindungen, zirkuläre Bewegungen und Vergleiche in den Blick genommen wurden – innerhalb, zwischen und jenseits von asiatischen Kontexten. Solche Ansätze ermöglichen eine interdisziplinäre Asienforschung und stellen die bisher als gegeben angenommenen Grenzen von Nationalstaaten, Kulturräumen und großen aggregierten Gesellschaften in Frage – und auch die Tendenz, Asien mit ‚dem Westen‘ zu vergleichen.

Nach dem Rückzug der NATO-Truppen aus Afghanistan 2021 und der erneuten Machtübernahme der Taliban bietet es sich an, die Bedeutung von inter-asiatischen Ansätzen für Afghanistan-Analysen kritisch zu betrachten. Etwa Historiker:innen erkennen zunehmend, dass sich in Afghanistan inter-asiatische kulturelle, politische und ökonomische Dynamiken überschneiden, dem Land aber weiterhin nur eine marginale Bedeutung für die Welt und Asien zugeschrieben wird. Dieser Beitrag baut auf inter-asiatischen Forschungsbeiträgen auf und betont die Bedeutung verschiedener Netzwerke hochmobiler Afghan:innen: Für die Verbindung des Landes zu anderen Regionen, und für die Vermittlung und Rückwirkung politischer Entwicklungen von anderswo auf Afghanistan.

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Veröffentlicht

2022-12-03

Zitationsvorschlag

Marsden, M. (2022). Beziehungen statt Staaten sehen: Afghanistan aus inter-asiatischer Perspektive. Ethnoscripts, 24(1). Abgerufen von https://journals.sub.uni-hamburg.de/ethnoscripts/article/view/2009

URN