Töpferei, Warlords und das Ende der Islamischen Republik

Autor/innen

  • Noah Coburn
  • Arsalan Noori

Schlagworte:

Internationale Intervention, Afghanistan, Taliban, Töpferei, Entwicklung

Abstract

Istalif ist eine Stadt in der Ebene von Parwan nördlich von Kabul. Sie bietet reichhaltiges ethnografisches Anschauungsmaterial dafür, wie sogar in solchen Gebieten, in denen viele Menschen den Einmarsch der USA und die neue Regierung der Islamischen Republik Afghanistan stark befürworteten, letztlich Desillusionierung einsetzte: Und zwar sowohl gegenüber der Rhetorik von USA und Regierung als auch angesichts ihrer gescheiterten Versuche, im Leben von normalen Afghan:innen wirklich etwas zum Besseren zu verändern.

An den Geldern, die vor allem zwischen 2009 und 2013 für militärische und für Entwicklungszwecke in das Land flossen, bereicherte sich eine Klasse regionaler Eliten. Diese interessierten sich weitaus weniger als die stärker lokal verankerten Führungsschichten für eine faire Verteilung von Wohlstand und politischer Macht. Die Verschiebung der sozio-ökonomischen Macht hin zu regionalen Eliten, in Istalif und anderswo im Land, erklärt, wie es zum raschen Zusammenbruch der Islamischen Republik kam. Ebendiese Verschiebungen zeigen außerdem, wie lokale politische Prozesse in Afghanistan die Politik der USA beeinflussten – und auf die US-Sicht auf militärische Interventionen und die US-Globalpolitik allgemein einwirkten.

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Veröffentlicht

2022-12-03

Zitationsvorschlag

Coburn, N., & Noori, A. (2022). Töpferei, Warlords und das Ende der Islamischen Republik. Ethnoscripts, 24(1). Abgerufen von https://journals.sub.uni-hamburg.de/ethnoscripts/article/view/1995

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