Zur Selbstpositionierung der Surrealisten um 1924

Anarchistinnen, Mörderinnen und Kulturakteurinnen als Vor- und Feindbilder

Autor/innen

DOI:

https://doi.org/10.15460/apropos.13.2232

Schlagworte:

Avantgarde, Surrealismus, Gender, Schriftstellerinnen, Anarchismus

Abstract

Wie sähe die (Literatur-)Geschichte des Surrealismus und der historischen Avantgarden insgesamt aus, schriebe man diese konsequent aus einer Genderperspektive? Dies ist die Frage, die die vorliegenden Überlegungen motiviert. In ihnen wird der Surrealismus der Jahre 1924/1925 in den Blick genommen, in denen Breton mit der Publikation des ersten Manifeste du surréalisme (1924) seine Version des Begriffs Surrealismus gegen konkurrierende Akteure durchsetzt und im kulturellen Feld seiner Zeit positioniert. 

In der bisherigen Forschung zur Selbstpositionierung des Surrealismus in den Gründungsjahren wurde die Funktion ‚weiblicher‘ Vor- und Feindbilder zumeist nur am Rande behandelt oder ins Anekdotische abgedrängt. Demgegenüber soll hier am Beispiel dreier politisch und/oder künstlerisch aktiver Frauen – der Anarchistin Germaine Berton sowie der Schriftstellerinnen Aurel und Rachilde – gezeigt werden, wie sich die zunächst noch vage Bewegung durch die symbolische Aneignung oder Delegitimierung der politischen und kulturellen Leistungen von Aktivistinnen und Künstlerinnen ihre spezifischen Konturen als Surrealismus verlieh.

Autor*innenbiografie

Margot Brink, Europa-Universität Flensburg

Margot Brink ist Professorin für „Französische Literatur- und Kulturwissenschaften im europäischen Kontext“ an der Europa-Universität Flensburg und aktuell u.a. verantwortlich für den trinationalen B.A. „Transkulturelle Europastudien: Sprachen, Kulturen, Interaktionen“. Forschungsschwerpunkte: frankophone Literaturen in postkolonialen Kontexten, Gemeinschaftskonzepte, Avantgarden, Gefühlsdiskurse, Gender Studies, Europanarrative. Zuletzt publiziert: Transnationale und interkulturelle Literaturwissenschaft und Literaturdidaktik. Konzeptionelle und digitale Transformationen (2024, hg. mit Jörn Bockmann et al.); Literaturen und Literaturtransfer im 20. und 21. Jahrhundert. Plurilinguale und interdisziplinäre Perspektiven (2023, hg. mit  Matteo Anastasio et al.); „Gabrielle Suchon (1632-1703): Philosophie weiblicher Freiheit zwischen Tradition und Moderne“, in: M. Hertrampf (Hg.), Femmes de lettres […], 2020, 85-109.

Germaine Berton, Polizeifoto 1923 (Auszug, Quelle: Delphine Diaz. Germaine Berton, anarchiste et meurtrière. Genre et Europe, https://doi.org/10.58079/ozcn)

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Veröffentlicht

2024-12-04

Zitationsvorschlag

[1]
Brink, M. 2024. Zur Selbstpositionierung der Surrealisten um 1924: Anarchistinnen, Mörderinnen und Kulturakteurinnen als Vor- und Feindbilder. apropos [Perspektiven auf die Romania]. 13 (Dez. 2024), 23–45. DOI:https://doi.org/10.15460/apropos.13.2232.

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Varia

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