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True Crime-Berichterstattung in Podcasts

  • Anne Kläs ORCID logo Voluntärin in der Unternehmenskommunikation, München
  • Thomas Birkner ORCID logo Universität Münster

DOI:

https://doi.org/10.15460/kommges.2020.21.2.627

Schlagworte:

Podcast, True Crime, Storytelling, Nachrichten, Berichterstattung, Qualität im Journalismus, Qualitative Inhaltsanalyse, Nachrichtenfaktoren, Narrationsfaktoren

Redaktion und Begutachtung

  • Nele Heise ORCID logo Digital Media & Communication Researcher Hamburg
  • Nils Zurawski ORCID logo Universität Hamburg

Abstract

Diese Studie untersucht deutsche True Crime-Podcasts unter Einbezug der Nachrichtenwert-Theorie sowie des Qualitätsbegriffs im Journalismus. Mit einer explorativen, qualitativen Inhaltsanalyse von neun Folgen aus drei deutschen True Crime-Podcasts soll herausgefunden werden, ob es sich bei dieser innovativen, auditiven Form mehr um Berichterstattung oder um Storytelling handelt. Das Ergebnis: Der True Crime-Podcast ist ein Genre, welches beide Elemente vereinen kann. Denn hier werden Narrations- und Nachrichtenfaktoren kombiniert und so verschmelzen journalistische Darstellungsformen zu einer narrativen Berichterstattung, in der journalistische Qualitätskriterien dennoch von Bedeutung sind.

1 Einleitung

Aus immer neuen digitalen Medienangeboten, Fluten an Informationen und einer scheinbaren Dauerbeschleunigung der medialen Wirklichkeit entwickelt sich ein immer breiterer, dynamischer Markt, der fortwährend neue Darstellungsmöglichkeiten, sowie neue narrative und nachrichtliche Strukturen mit sich bringt. Basierend auf diesen Entwicklungen entstand der Podcast. Dessen noch nie zuvor dagewesenen Möglichkeiten, in Verbindung mit innovativen Technologien wie dem Internet, stellten etablierte Praktiken und Medien in unvorhersehbarer und unvorbereiteter Art und Weise in Frage (Berry 2016: 144). Gerade in seinen Anfängen 2004/2005 wurde Podcasting als Angriff auf das klassische Radio gesehen (Shaw 2010: 216). Dennoch blieb der Erfolg zunächst aus. Erst der True Crime-Podcast Serial1 im Jahr 2014 brachte dem Medium große Aufmerksamkeit. Seither hat sich der Podcast als neue Form des auditiven Journalismus etabliert. Der Erfolg, die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen von Podcasting sollen im Folgenden anhand von True Crime-Formaten beleuchtet und analysiert werden.

Denn gerade True Crime-Themen erleben aktuell einen regelrechten Hype (Flachsenberg 2019; Kind 2019; Tieschky 2018). Durch Streamingdienste wird das Genre immer mehr in die Unterhaltungsbranche eingebunden. Dabei ist zumindest die alltägliche Berichterstattung über Verbrechen und Kriminalität keine Neuerscheinung des 21. Jahrhunderts. Bereits Mitte des 16. Jahrhunderts wurde, damals noch mit Faltblättern und in den ersten Zeitungen, über Verbrechensdelikte Bericht erstattet (Wiltenburg 2004: 1381). Verfasst wurden diese Berichte hauptsächlich von Beamt:innen, Händler:innen, Gelehrten oder Klerikern. Grade der Klerus war für seine Berichterstattung bekannt, die verschiedenste Wunder, Katastrophen, aber auch Verbrechen beinhaltete (ebd.: 1381f.). Zu Beginn der Berichterstattung implizierte der Verbrechensbegriff, zumindest in der westlichen Welt, demnach eine ältere Auffassung von Sünde (ebd.: 1381). Durch die Entstehung immer leistungsfähigerer Staaten und Justizsysteme verlagerte sich dieses Begriffsverständnis ab dem späteren Mittelalter immer mehr auf die Zusammenbrüche innerhalb des Strafrechtssystems (Buozis 2017: 258; Wiltenburg 2004: 1381). Die Verbrechensthematik war und ist schon immer ein tagtäglicher Begleiter von Rezipierenden. Und früher wie heute ist Kriminalität in den Medien überrepräsentiert (Garofalo 1981). Was sich allerdings gewandelt hat, ist das zur Verfügung stehende Medienangebot.

Im Kampf um die knapper werdende Ressource der Aufmerksamkeit des Publikums (Krüger 2015: 117) wurde der Narrative Journalism oder auch das ‚Storytelling’, beispielsweise in Form von Podcasts, immer populärer. Unser Fokus liegt auf der Art und Weise, wie Journalist:innen ihre Themen in den ausgewählten Podcasts darstellen. Denn gerade narrativer Journalismus präsentiert Fakten aus der realen Welt in einem neuartigen Erzählformat, wodurch die Grenzen zwischen Nachricht und Unterhaltung scheinbar zu verwischen scheinen (Boling/Hull 2018: 92). Für unsere qualitative Inhaltsanalyse haben wir drei journalistische True Crime-Formate ausgewählt: Verbrechen von ZEIT Online, Mordlust, ein Podcast des Content-Netzwerks funk von ARD und ZDF, und Die Spur der Täter, produziert vom Mitteldeutschen Rundfunk.

Entscheidend ist hier vor allem der Zusammenhang von Nachricht und Narration. Die in der Nachrichtenwerttheorie zugrunde gelegten Nachrichtenfaktoren (Galtung/Ruge 1965; Lippman 1992; Schulz 1976; Staab 1990) werden dabei nach Krüger (2015: 118) sowohl als Nachrichten- als auch als Narrationsfaktoren interpretiert. Denn die klassischen Nachrichtenfaktoren können als Relevanz- und Aufmerksamkeitsfaktoren betrachtet werden, welche somit nicht nur nachrichtliche, sondern auch narrative Mitteilungen beinhalten (ebd.: 122).

Diese verschwommenen Grenzen von Nachricht und Narration, sowie die schnelle Entwicklung des Mediums Podcast und dessen Nutzer:innenkreis führen zu der Überlegung, ob so die bestehenden Qualitätskriterien im Journalismus für dieses dynamische Medium überhaupt noch gültig sein können. Daher ist ein wissenschaftlicher Blick auf diese Entwicklung interessant. Mit dem Fokus auf Storytelling im Journalismus, am Beispiel des Genres True Crime genauer formuliert: Wie werden Narration und Nachricht in True Crime-Podcasts eingesetzt? Dieser Beitrag will prüfen, inwieweit es sich bei den ausgewählten Podcasts eher um narrative oder nachrichtliche Formate handelt. Entsprechen diese Produkte noch den journalistischen Qualitätskriterien? Wird dort Bericht erstattet oder eine Geschichte erzählt? Vielleicht ist aber auch der Podcast ein Medium, welches diese Eigenschaften vereinen kann.

2 Forschungsstand

Für die vorliegende Untersuchung ist vor allem interessant, wie und inwieweit die narrativen und erzählerischen Fähigkeiten von Podcasts bereits untersucht wurden. Hier führten zwei Ereignisse im Oktober 2014 zu einem wichtigen Wendepunkt für das Medium und dessen Narration (McHugh 2016: 65): Zum einen machte es Apple mit einer neuen Podcast-App wesentlich einfacher, diese herunterzuladen. Zum anderen erschien der erfolgreiche True Crime-Podcast Serial, zu dem intensiv geforscht wurde. Nach dessen Durchbruch untersuchte Siobhán McHugh (2016) die Auswirkungen von Podcasts auf nicht-fiktionale Audio-Storytelling-Formate allgemein, was auch das Genre True Crime einschließt. Sie kommt zu dem Schluss, dass Podcasting ein neues, informelles Genre von Audio-Erzählfunktionen fördert. Zudem betont sie die daraus entstehenden starken Beziehungen zwischen Moderator:innen (ebd.: 65). Berry sieht den Erfolg von Serial vor allem in dessen Narration begründet, in der sich das Publikum intellektuell und emotional engagieren konnte (Berry 2015: 171). Im Jahr 2019 untersuchte Boling durch Tiefeninterviews mit Produzent:innen von True Crime-Podcasts, wie sich das besonders bei Frauen so beliebte Kriminalitätsgenre auf die öffentliche Meinung und das Strafrechtssystem auswirkt (Boling 2019: 161). Ihr Ergebnis: Die Produzierenden sind davon überzeugt, dass sie die Öffentlichkeit mit ihren Beiträgen über das Strafrechtssystem aufklären (ebd.: 168). Sie sind sich aber auch darüber bewusst, dass sie mit ihren Podcasts das Strafrechtssystem erheblich beeinflussen können. Daher sind für die Podcaster:innen journalistische Merkmale wie Objektivität oder Interessenvertretung von großer Bedeutung (ebd.).

Weder in der Podcast-, noch in der True Crime-Forschung2 konnten bisher Aussagen darüber gemacht werden, wie und ob speziell in True Crime-Podcasts eher Bericht erstattet wird oder Geschichten erzählt werden. Als moderne Kommunikationsstrategie ist Storytelling inzwischen im Journalismus ein fester Bestandteil (Flath 2013: 1). Narrativer Journalismus, literarischer Journalismus oder auch Storytelling ist Journalismus, der Geschichten erzählt. In Produkten des narrativen Journalismus kann aber auch die subjektive Perspektive von Autor:innen vertreten sein, was wiederum eine Möglichkeit sein kann, den Nutzer:innen die Rezeption zu erleichtern und das Produkt interessanter zu gestalten (ebd.: 42). Ein wesentlicher Nachteil dieses Vorgehens – und damit von Storytelling – ist demnach, dass es nicht unbedingt die Objektivität leistet, die im Journalismus wünschenswert ist (Cater, zit. nach Johnston/Graham 2012: 530). Journalist:innen befinden sich also in einem Zwiespalt zwischen objektiver Informationsvermittlung und dem Erzählen von Geschichten.

Lindgren (2016: 23) verzeichnet bei Podcasts allgemein zumindest einen Trend zu persönlichen Erzählungen. Die Kombination der Forschungsfelder Podcast und True Crime scheint bisher noch wenig erforscht. Das Beispiel, welches beide Forschungsfelder vereint und das bisher am meisten analysiert wurde, ist der US-amerikanische True Crime-Vorreiter Serial (Berry 2015; Buozis 2017; McHugh 2016). Deutsche True Crime-Podcasts waren bei keiner der vorangegangenen Studien Untersuchungsgegenstand, was sicherlich aus der allgemein gering ausgebildeten Podcast-Forschung in Deutschland resultiert. Auch wurde bislang weder untersucht, inwieweit die von ausgebildeten Journalist:innen produzierten Podcasts den Kriterien journalistischer Qualität entsprechen, noch wurden journalistische (True Crime-)Podcasts im Hinblick auf Narrations- bzw. Nachrichtenfaktoren analysiert. Diese Forschungslücke soll im Folgenden zumindest teilweise mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse aufgearbeitet werden, die im Rahmen einer Masterarbeit im Fach Kommunikationswissenschaft an der Universität Münster (WWU) durchgeführt wurde.

3 Theoretische Grundlagen

3.1 Narration

Bislang liegt „kaum eine einheitliche [...] Theorie narrativer Texte oder eine allgemein akzeptierte Terminologie der Erzählung“ (Köhler 2009: 53) vor. Hier wird daher der Begriff ‚Narration’ eigenständig durch eine Fusion verschiedener Autor:innen (Bordwell 2007; Fludernik 2009; Früh/Frey 2014; Gerrig 1993; Krüger 2015; Magliano et al. 2001; Mikos 2003; Propp 1975; Ryan 2004; Sukalla 2018) wie folgt definiert:

Narrationen, Storytelling oder auch Erzählungen können sowohl fiktional sein, als auch auf realen Ereignissen basieren. Sie sind Repräsentationen von Ereignissen, welche sich zusammensetzen aus mindestens einer oder mehreren zeitlich und kausal zusammenhängenden Handlung(en) und (menschlichen) Akteur:innen, die diese an einem erkennbaren und funktionalen Ort ausführen, oder die davon betroffen sind. Dabei führen die Handlungen der Akteur:innen zu einer Veränderung des Ausgangszustandes. Ebenfalls zu einer Narration gehört ein:e Erzähler:in. Abhängig von der jeweiligen Perspektive des Erzählers oder der Erzählerin steht bzw. stehen nicht nur der/die handelnde(n) Akteur(e), sondern auch deren innere Welt im Mittelpunkt. Narration und deren Verarbeitung durch Rezipierende kann als medienunabhängig betrachtet werden.

Wichtig bei dieser Definition ist die Hervorhebung der vier wesentlichen Hauptelemente von Narration: Das Ereignis, die Akteur:innen, die (örtlichen) Begebenheiten und die Zeitlichkeit (Krüger 2015: 82). Und obwohl Narration und deren Verarbeitung hier als medienunabhängig bezeichnet werden, ist zu vermuten, dass die jeweiligen Präsentationsformate sie trotzdem formen (Sukalla 2018: 30; Toolan 2001: 12). Bei Podcasts wären dies beispielsweise Aspekte wie Sound oder Gesprächsstruktur.

3.2 Nachrichten

Auch bezüglich der Frage, was unter Nachrichten gefasst wird, gibt es – wie bei der Narration – unzählige Versuche den Begriff zu vereinheitlichen (Weischenberg 2001: 17). Nach Weischenberg und Birkner (2015: 408f.) zielen ‚News Storys’ auf eine direkte, prägnante und faktenbasierte, möglichst objektive Darstellung in der Berichterstattung ab. Generell werden in einer Nachricht die wesentlichen Kernfragen beantwortet: Wer hat was, wo, wann und warum und wie getan (ebd.: 409). Ähnlich wie für Narrationen wird die Nachrichtengeschichte an das vorhergesehene Medium angepasst, sodass diese zunehmend mit Analysen und Interpretationen versehen sein kann (Barnhurst/Mutz 1997: 27). Jedes Medium hat demnach unterschiedliche Erzählstrukturen (Weischenberg/Birkner 2015: 409). Für die qualitative Inhaltsanalyse in dieser Arbeit sind daher die Nachricht als „publizistische[s] Rohmaterial“ (Weischenberg 2001: 49), aber auch deren verschiedene Darstellungsformen interessant. Denn sie kategorisieren „die unterschiedlichen Möglichkeiten der Gestaltung sowie der Darbietung von einzelnen Medienangeboten“ (ebd.: 41). Relevant sind hier der Bericht als Nachrichten-Darstellungsform, der Kommentar als Meinungs-Darstellungsform, das Feature als Unterhaltungs-Darstellungsform und das Interview als gesonderte Darstellungsform (ebd.). Mit aufgenommen in das zugrunde liegende Codebuch der Inhaltsanalyse wurde auch die Überlegung, dass durch neue Medien wie Podcasts neue ‚Hybrid-Formen’ entstehen, bei denen das Produkt keiner der etablierten Darstellungsformen eindeutig zuzuordnen ist bzw. traditionelle Formen miteinander verschmelzen (ebd.: 67).

3.3 Nachrichtenwerttheorie und Aufmerksamkeitsfaktoren

Journalist:innen sind einer Informationsflut ausgesetzt, aus welcher sie die berichtenswerten Themen selektieren müssen. Hierzu postuliert die Nachrichtenwerttheorie3, dass von Journalist:innen ausgewählte Ereignisse bestimmte ihnen zugeschriebene Merkmale (Nachrichtenfaktoren) aufweisen, welche wiederum diese Ereignisse bzw. Themen publikationswürdig machen und deren Nachrichtenwert steigern (Maier et al. 2018: 18). Laut Sande (1971) sind Nachrichtenfaktoren nicht nur für die (Nachrichten-)Auswahl der Journalist:innen relevant, sondern auch für die Wahrnehmung der Inhalte durch die Rezipient:innen (Maier et al. 2018: 39). Für die vorliegende Inhaltsanalyse sind diese theoretischen Überlegungen von Bedeutung, um herauszufinden, ob auch auditive Produkte wie Podcasts diesen journalistischen Auswahlrichtlinien folgen – hier gemessen in Nachrichtenwerten.

Forschungsleitend für die Analyse waren zudem die Überlegungen Krügers (2015). Vor dem Hintergrund eines Überangebotes an gesellschaftlicher Kommunikation versteht er Nachrichtenfaktoren allgemeiner als Selektoren, welche die öffentliche Aufmerksamkeit steuern und „Mitteilungen die nötige öffentliche Aufmerksamkeit sichern“ (Krüger 2015: 54). Diese „Relevanz- und Aufmerksamkeitsfaktoren“ sind „nicht nur auf nachrichtliche Mitteilungen der Medien beschränkt, sondern lassen sich prinzipiell auf alle Arten von Mitteilungen anwenden“ (ebd.: 55). Dabei handelt es sich um folgende 10 Faktoren: Eindeutigkeit, Faktizität, Nähe, Nutzen/Erfolg, Schaden/Misserfolg, Kontroverse, Überraschung, Personalisierung, Prominenz und Emotionalisierung (ebd.: 122f.).

3.4 Qualität im Journalismus

Mehrere Forscher:innen beziehen sich bei ihrem Versuch, den Qualitätsbegriff im Journalismus zu fassen, in ihren Grundzügen immer wieder auf Ruß-Mohl (1996; vgl. Arnold 2016: 557; Bucher 2003: 11; Meier 2007: 225f.; Pürer 2003: 139f.; Wyss 2003: 137), weshalb seine Vorstellungen von journalistischer Qualität als Grundlage dieser Arbeit dienen. So sollte überprüft werden, ob True Crime-Podcasts nicht nur hinsichtlich der Nachrichtenwerttheorie, sondern auch bezüglich der inhaltlichen Qualität journalistischen Ansprüchen gerecht werden.

Mit seinem Modell des ‚Magischen Vielecks’ gibt Ruß-Mohl (1996: 103) mit anfänglich fünf Kriterien eine Orientierungshilfe zur journalistischen Qualitätsbewertung. Die ursprünglichen Faktoren dieses Modells – Komplexitätsreduktion, Aktualität, Originalität, Transparenz bzw. Reflexivität und Objektivität (Ruß-Mohl 1996: 103) – wurden 2005 von ihm und Barbara Held um die Faktoren Relevanz und Interaktivität/Dialogfähigkeit erweitert (Held/Ruß-Mohl 2005: 55). Nicht nur Ruß-Mohl selbst, sondern auch andere Wissenschaftler:innen konkretisierten, modifizierten, ergänzten oder gewichteten diese Kategorien im Laufe der Jahre unterschiedlich (z.B. Arnold 2016: 557; Pürer 2003: 139f.). Im Rahmen dieser Untersuchung wurde dem erweiterten ‚Magischen Vieleck’ das Kriterium Subjektivität hinzugefügt. Denn „während vom Journalismus und seinen Produktionen eine objektive, realitäts- und wahrheitsbezogene, zumindest intersubjektive Handlung erwartet wird“ (Köpke 2017: 201), steht die Erzählung „unter dem Verdacht des Subjektiven“ (ebd.). Vor diesem Hintergrund stellt das ergänzte Qualitätskriterium Subjektivität gewissermaßen einen Gegenpol zur Objektivität dar (s. Abb. 1). Subjektivität meint hier die Subjektivität seitens der Journalist:innen, welche sich beispielsweise in Form von Anmerkungen oder Meinungsäußerungen innerhalb des journalistischen Produkts oder aber durch vorangegangene Investigativ-Recherchen erkennen lässt (Arnold 2016: 557).

Abbildung 1: Darstellung des ‘Magischen Vielecks’ journalistischer Qualität. Quelle: eigene Darstellung, orientiert an Held/Ruß-Mohl (2005)

4 Untersuchungsmaterial und Methode

Um herauszufinden, wie sich Narration und Nachricht in True Crime-Podcasts widerspiegeln, wurde eine qualitative Inhaltsanalyse von drei ausgewählten deutschen True Crime-Shows durchgeführt. Forschungsleitend war hierbei die Frage: Wie werden Narration und Nachricht in True Crime-Podcasts eingesetzt? Um diese detailliert beantworten zu können, wurden folgende theoriegeleitete Unterfragen bearbeitet:

FF1: Wie treten die Narrations- bzw. Nachrichtenfaktoren (Aufmerksamkeitsfaktoren) in den ausgewählten Podcastfolgen auf?

FF2: Spiegeln sich klassische journalistische Darstellungsformen wider?

FF3: Erfüllen die Journalist:innen mit ihren Podcasts die in dieser Arbeit festgehaltenen journalistischen Qualitätskriterien?

Berry (2015: 171) sieht den Erfolg von Serial, dem wohl bekanntesten True Crime-Podcast, vor allem in dessen Narration begründet. Diese Überlegung war Ausgangspunkt für die Auswahl des hier getroffenen Genres: Analysiert wurden True Crime-Podcasts, weil hier über wahre Begebenheiten berichterstattet wird, während dieses Genre gleichzeitig durch die Möglichkeiten der Narration emotionalisiert und durchaus polarisiert (Boling/Hull 2018: 92; Buozis 2017: 255).

Tabelle 1: Übersicht der analysierten True Crime-Podcasts. Quelle: eigene Darstellung
Podcast Analysierte Episoden Datum Länge

Die Spur der Täter (MDR)

Host: Mattis Kießig

Episode 1: „Der Mädchenmörder Uwe W.“

(Kießig 2019a)

08.07.2019 57:24
Episode 6: „Shiny Flakes“ (Kießig 2019b) 06.09.2019 67:15
Episode 10: „Unfall oder Mord? Mysteriöser Todesfall in der Badewanne“ (Kießig 2020) 03.01.2020 57:44

Mordlust (funk)

Hosts: Laura Wohlers, Paulina Krasa

Episode 13: „Ungesühnt & XII?“

(Krasa/Wohlers 2019a)

16.01.2019 83:07

Episode 26: „Tödliche Reise & Soko Flagge“

(Krasa/Wohlers 2019b)

24.07.2019 90:05

Episode 38: „Die Eibe & Einer von ihnen“

(Krasa/Wohlers 2020)

21.01.2020 95:28

Verbrechen (ZEIT Online)

Hosts: Sabine Rückert, Andreas Sentker

Episode 1: „Wie Frau L. ihren Mann umbringen ließ“ (Rückert/Sentker 2018) 24.04.2018 41:41

Episode 24: „Der Tod im Rückspiegel“

(Rückert/Sentker 2019a)

12.03.2019 50:41

Episode 45: „Schreckliches Silvester“

(Rückert/Sentker 2019b)

31.12.2019 54:10

Für die Analyse wurden Podcasts mit episodischem Schema, also voneinander unabhängigen Folgen ausgewählt. Das bedeutet, dass pro Folge ein, maximal zwei Fälle im Fokus stehen. Sie werden von Podcaster:innen mit journalistischem Background in Qualitätsmedien produziert und präsentiert. Dabei handelt es sich um die Formate Verbrechen4 von ZEIT Online, Mordlust5 von funk und Die Spur der Täter6 des Mitteldeutschen Rundfunks. Analysiert wurden jeweils die erste verfügbare Episode, die zum Zeitpunkt der Erhebung aktuellste Folge und eine Ausgabe aus der zeitlich zwischen erster und aktuellster Folge liegenden ‚Mitte’ der Podcasts. Daraus ergab sich eine Stichprobe von insgesamt neun Folgen (s. Tabelle 1), die transkribiert und anschließend einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen wurden.

Mithilfe der Software MAXQDA wurden die Transkripte anhand eines theorieorientierten Kategoriensystems (Mayring 2015) daraufhin analysiert, inwieweit es sich bei den ausgewählten journalistischen True Crime-Podcasts eher um narrative oder nachrichtlich orientierte Formate handelt. Das Kategoriensystem beinhaltete u.a. die zehn Narrations- bzw. Nachrichtenfaktoren (Eindeutigkeit, Faktizität, Nähe, Nutzen/Erfolg, Schaden/Misserfolg, Kontroverse, Überraschung, Personalisierung, Prominenz und Emotionalisierung) sowie die acht Qualitätskriterien des erweiterten ‚Magischen Vielecks’ (s. Abbildung 1), wobei Mehrfachcodierungen möglich waren.

5 Ergebnisse

Insgesamt zeigte die explorative Analyse der Episoden, dass sich Nachricht und Narration in den untersuchten True Crime-Podcasts nicht gegenseitig ausschließen, sondern koexistieren und sich durchaus ergänzen können.

Bezüglich des Auftretens von Aufmerksamkeitsfaktoren (FF1) lässt sich Folgendes festhalten: Die Aussagen, Erfahrungen, Begegnungen und Beschreibungen der Hosts lassen die Podcasts lebendig werden. Nachrichten- und Erzählstruktur verschwimmen durch die Podcaster:innen selbst, die in ihrer Position gleichzeitig als Berichterstatter:in und Storyteller:in fungieren. Ihre Perspektiven sind entscheidend dafür, wie Nachrichten- und Narrationsfaktoren auftreten. Dieser Wechsel der Strukturen führt auch dazu, dass Narrations- und Nachrichtenfaktoren in allen analysierten Beispielen gemeinsam auftreten. Die Podcaster:innen schildern beispielsweise eindeutig Situationen: „Das ist die Geschichte eines 19-Jährigen, der aus seinem Jugendzimmer heraus von Ende 2013 bis Anfang 2015 Deutschlands größten Online-Drogenhandel aufgebaut hat“ (Kießig 2019b, ab 00:00:44). Oder sie bauen durch persönliche Bezüge narrativ Nähe auf:

„Der hat mich deswegen interessiert, weil ich den Lesern einen Mordfall erzählen wollte, bei dem man den Mörder verstehen kann [...], wo man sich denkt: [...] Ich hätte es wahrscheinlich auch so gemacht.“ (Rückert/Sentker 2018, 00:03:04-00:03:21)

In Bezug auf die Widerspiegelung klassischer journalistischer Darstellungsformen (FF2) konnte herausgearbeitet werden, dass diese im Medium Podcast zu einer Hybrid-Form verschmelzen. Die Grenzen zwischen Meinungs-, Unterhaltungs- und Nachrichten-Darstellungsformen und Interview verschwimmen, ergänzen und überschneiden sich ebenfalls in allen Beispielen. Dazu kommen neue Elemente wie Unterhaltungen oder Diskussionen, die sich keiner der klassifizierten Darstellungsformen zuordnen lassen (Krasa/Wohlers 2019b, 00:26:04-00:31:38).

Mit Blick auf die oben beschriebenen Qualitätskriterien (FF3) lässt sich festhalten, dass die untersuchten Podcasts – trotz der Verbindung nachrichtlicher und narrativer Elemente – journalistische Qualitätsmaßstäbe erfüllen. Narration schließt journalistische Qualität somit nicht aus, jedenfalls nicht in den hier untersuchten Vertretern des Genres True Crime. Denn Inhalte dieses Genres beruhen, wie von der Nachrichtendefinition gefordert, auf faktenbasierten Informationen. Gleichzeitig bietet es aber auch Möglichkeiten der Narration (Boling/Hull 2018: 92). Dass sich in den untersuchten Podcasts Darstellungsformen zwischen Nachricht, Unterhaltung, Meinung und Interview überschneiden, spiegelt sich auch in den journalistischen Qualitätskriterien. Ein vermehrter Einsatz von Narrationsfaktoren schließt journalistische Qualität zwar nicht aus, kann sie aber durchaus beeinflussen. So wurden bei Verbrechen und Die Spur der Täter mehr Nachrichtenfaktoren und gleichzeitig mehr Qualitätskriterien codiert als bei Mordlust. Dort wurden wiederum mehr Narrationsfaktoren codiert, was u.a. darin begründet liegt, dass die Mordlust-Hosts ihre True Crime-Stories wie eine Geschichte vorlesen.

Hinsichtlich der übergeordneten forschungsleitenden Frage, wie Narration und Nachricht in True Crime-Podcasts eingesetzt werden, konnte herausgearbeitet werden, dass sich einerseits beide Elemente in Form von Relevanz- und Aufmerksamkeitsfaktoren in den untersuchten Formaten widerspiegeln. Andererseits zeigen sich bei der Gewichtung und Ausgestaltung Unterschiede: Während Mordlust stärker durch narrative Faktoren geprägt ist, überwiegen bei Verbrechen und Die Spur der Täter die Nachrichtenfaktoren, was Mordlust im Gesamtbild mehr wie Storytelling wirken lässt. Aufmerksamkeitsfaktoren werden demnach klar beeinflusst durch die jeweilige Erzählperspektive der Podcaster:innen. Allerdings ist auch erkennbar, dass die Definitionen der beiden Begriffe trotz wesentlicher Unterschiede deutliche Überschneidungen zeigen. Beide setzen ein reales Ereignis voraus, das sich an einer bestimmten örtlichen Begebenheit ereignet, (menschliche) Akteur:innen, die es ausführen, und damit eine Veränderung des Ausgangszustandes bewegen (Krüger 2015: 82). Die Unterscheidung zwischen Narration und Nachricht ist hier also nicht immer trennscharf und wirkt sich auch auf die Unterscheidung der Aufmerksamkeitsfaktoren aus.

6 Ergebnisdiskussion und Ausblick

Aussagen können in den Podcasts sowohl narrativ als auch nachrichtlich interpretiert werden, vor allem bei den Faktoren Faktizität und Nähe wurden Überschneidungen deutlich. So kann die Textpassage „Wir befinden uns in der Stadtkantorei, Celle, 1981. Hier proben gerade die jugendlichen Chorschüler Stücke für den Totensonntag“ (Krasa/Wohlers: 2019a, ab 00:05:17) sowohl narrativ als auch nachrichtlich den Faktoren Faktizität und Nähe zugeordnet werden. Definition und Kategorisierung der Aufmerksamkeitsfaktoren sollten daher, zumindest für auditive Medien wie Podcasts, überdacht werden. Denn gerade durch das gesprochene Wort scheinen die Grenzen hier zu verschwimmen. Die Dynamik der medialen Wirklichkeit und das ständig wachsende Angebot führen dazu, dass auch die theoretischen Überlegungen nicht stillstehen dürfen.

Bereits in der Literatur wird deutlich, dass verschiedene Forscher:innen die Qualitätskriterien unterschiedlich gewichten und auslegen (vgl. Abschnitt 3). Noch weniger als in der Theorie sind die Kriterien in der Praxis trennscharf, auch weil sie von Medium zu Medium (Arnold 2016: 557) und von Darstellungsform zu Darstellungsform unterschiedlich modifiziert oder gewichtet werden sollten. Bestes Beispiel hierfür sind die Kriterien Objektivität und Subjektivität. Unsere Analyse zeigt, dass sich in den Formaten subjektive Eindrücke und Meinungsäußerungen mit objektiver Berichterstattung mischen. Während in dem einen Moment objektiv über ein Ereignis berichtet wird (Krasa/Wohlers 2019b, 00:47:31-00:48:40), wird im nächsten Abschnitt kommentiert:

Krasa: „Das ist doch nicht deren Ernst, dass sie diese Familie terrorisieren, nur alleine, weil jemand irgendwie ne Zeit falsch eingetragen hat“.

Wohlers: „Doch, scheinbar schon. Obwohl er jetzt nicht mehr verdächtigt wird, geht es Thomas immer schlechter. Im Juli und damit etwas mehr als ein Jahr nach dem Tod seiner Frau, folgt er ihr und lässt seine zwei erwachsenen Kinder zurück“.

Krasa: „Das ist bitter“. (Krasa/Wohlers 2019b, 00:48:41-00:49:05)

Die Kombination von (mindestens) zwei Sprecher:innen führt hier neben der grundlegenden Berichterstattung zu mehreren Meinungsäußerungen und Kommentierungen, weshalb beide Kriterien unabdingbar für die Betrachtung journalistischer Qualität sind. Subjektivität kann sich außerdem durch Narrationsfaktoren wie beispielsweise Personalisierung äußern (Rückert/Sentker 2018, 00:18:59-00:19:29).

In den hier untersuchten True Crime-Podcasts sind Nachricht und Narration miteinander verknüpft, was auch auf Besonderheiten und Darstellungsformen des Mediums Podcast zurückzuführen ist. Sprecher:innenwechsel etwa ermöglichen Perspektivenwechsel und verbinden objektive Berichterstattung mit subjektiven Meinungsäußerungen in scheinbar privater Atmosphäre. Dadurch werden Narrations- und Nachrichtenfaktoren in den Podcasts kombiniert, durch die journalistischen Darstellungsformen verschmelzen beide Elemente zu einer narrativen Berichterstattung, in der journalistische Qualitätskriterien dennoch von Bedeutung sind.

Bezüglich der Einordnung dieser Erkenntnisse ist jedoch zu beachten, dass die Untersuchung im Rahmen einer Masterarbeit anhand einer kleinen Stichprobe von lediglich einer Codiererin ausgeführt wurde. Trotz gültigem Intracoder-Reliabilitätstest können die hier getroffenen Aussagen nicht verallgemeinert, sondern müssen als erste explorative Annäherungen verstanden werden. Außerdem muss die Frage, ob True Crime-Podcasts tendenziell mehr nachrichtlich oder narrativ angelegt sind, für jedes Format individuell beantwortet werden, da die Faktoren sowie die Qualitätskriterien stark von den Macher:innen und deren Erzählperspektiven abhängig zu sein scheinen. Auch die hinter den Podcasts stehenden Produktions- und Medienhäuser (ZEIT, MDR und funk), Vermarktungs- und Finanzierungsmodelle, Zielgruppen usw. beeinflussen mutmaßlich den endgültigen Inhalt des Produkts. Zukünftige Studien könnten demnach weitere journalistische Podcasts auch aus anderen Genres auf Nachrichten- bzw. Narrationsfaktoren prüfen. Gerade für das ebenfalls populäre Genre der Nachrichtenpodcasts könnte diese Untersuchung wertvoll sein.

Storytelling ist Journalismus, der Geschichten erzählt. Geschichten, die das Leben schreibt und die auf wahren Begebenheiten und Fakten beruhen. Man kann auch von einem Spannungsverhältnis von Narration und Nachricht sprechen, einer Spannung zwischen der grundlegenden Bedeutung von Praxis und Routine bei der Herstellung von Realitätsdarstellungen einerseits, und dem erkenntnistheoretischen Anspruch der Form auf Gewissheit und Wahrheit andererseits (Buozis 2017: 255). Dieses Spannungsverhältnis scheint im Genre True Crime von besonderer Bedeutung und könnte durch Interviews mit den Podcaster:innen weiter erfragt und veranschaulicht werden.

Literatur

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Datenverfügbarkeit

Alle relevanten Daten befinden sich innerhalb der Veröffentlichung.

Interessenskonfliktstatement

Die Autor:innen erklären, dass ihre Forschung ohne kommerzielle oder finanzielle Beziehungen durchgeführt wurde, die als potentielle Interessenskonflikte ausgelegt werden können.


  1. https://serialpodcast.org/ (Zugriff am 11.11.2020).↩︎

  2. True Crime-Forschung meint jene Forschung, die sich über sämtliche Medien mit dem Genre True Crime befasst, sei es das Medium Zeitung (Barlow 1998), Fernsehen (Grosholz/Kurbin 2007), Internet (Barnes 2015) oder eben Podcasts (Boling 2019). Der Fokus liegt dabei meist auf der Medienwirkungsforschung.↩︎

  3. Der US-amerikanische Publizist Walter Lippmann gilt gemeinhin als „Vorläufer der Nachrichtenwertforschung“ (Eilders 2016: 432). Maßgeblichen Einfluss auf die Nachrichtenwerttheorie hatten ab den 1960er Jahren die norwegischen Friedensforscher:innen Östgaard (1965), Galtung/Ruge (1965) und Sande (1971), prägend waren auch deutsche Forscher:innen wie Schulz (1976), Staab (1990) oder Ruhrmann et al. (2003).↩︎

  4. https://www.zeit.de/serie/verbrechen (Zugriff am 11.11.2020).↩︎

  5. https://www.funk.net/channel/mordlust-12008 (Zugriff am 11.11.2020).↩︎

  6. https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/spurdertaeter/index.html (Zugriff am 11.11.2020).↩︎